Annette Holtmann aus Liesborn ist eine von tausenden Lektorinnen im Bistum

45 Jahre Lektorin – „jetzt ist dann auch gut gewesen“

  • 45 Jahre lang hat sich Annette Holtmann in Wadersloh-Liesborn als Lektorin engagiert.
  • „Ich habe mich auf jeden Dienst gefreut“, sagt sie.
  • Bei der Vorbereitung hat ihr immer wieder „Kirche+Leben“ geholfen.

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Einmal noch, am 24. Januar, dann ist Schluss: 45 Jahre lang hat sich Annette Holtmann in der Abteikirche Ss. Cosmas und Damian in Wadersloh-Liesborn im Kreis Warendorf als Lektorin engagiert. „Jetzt ist dann auch gut gewesen“, sagt die 79-Jährige. Ohne Groll und Wehmut – gelassene Zufriedenheit klingt durchs Telefon.

Seit 1968 lebe sie in Liesborn, erzählt sie. „1975 bin ich dann von einer Pastoralreferentin angesprochen worden, ob ich Lektorin werden wollte.“ Ein bisschen unangenehm sei das schon gewesen, „so vor den Leuten zu sprechen“. Aber nicht lange: „Man liest ja vor. Da legt sich die Aufregung schnell.“

 

Keine Angst vor „Phrygien und Pamphylien“

 

Eine Lieblings-Lesung fällt ihr nicht ein, gefürchteten Zungenbrechern wie „Phrygien und Pamphylien“ zu Pfingsten begegnete sie gelassen: „Ich habe mir die Lesungen immer schon vorher in ,Kirche+Leben' durchgelesen. Und wenn ich mal nicht wusste, wie ich etwas aussprechen sollte, habe ich einfach gefragt.“

Dass sie nicht mehr möchte, habe mit Corona nichts zu tun. Auch wenn die vergangenen Monate „ungewohnt“ gewesen seien, sagt Annette Holtmann. Dem Osterfest 2020 ohne Gottesdienste trauert sie noch immer nach. Aber heute würden die Menschen ja Maske tragen, Abstand halten, Zettel mit ihren Adressen ausfüllen: „Ich fühle mich in der Kirche einigermaßen sicher.“

 

Ihr Sohn ist auch Lektor

 

So ganz recht ist es der 79-Jährigen nicht, dass über sie geschrieben wird – und am Ende auch noch mit Foto. Dabei zählt sie zu den Helfern, ohne die vieles in der Kirche nicht möglich wäre, zum Beispiel im Gottesdienst. Wie viele Lektorinnen und Lektoren es im Bistum Münster gibt, muss Schätzung bleiben. Tausende? Mit Sicherheit.

„Ich habe mich auf jeden Dienst gefreut“, sagt die Mutter einer Tochter und eines Sohns und zweifache Großmutter. Und sie war Vorbild: „Mein Sohn ist auch Lektor.“ Allerdings nicht in Liesborn, sondern in Köln.

(Update 21. Dez.: Da Gottesdienste in Liesborn derzeit ausgesetzt sind, wurde Annette Holtmanns letzter Lektorendienst auf den 24. Januar verlegt.)

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