Gerhard Scheuch: Dort verteilt und verdünnt sich Aerosolwolke schnell

Aerosolforscher: In großen Kirchen Maske bald nicht mehr nötig

  • Der Aerosolforscher Gerhard Scheuch hält einen Masken-Verzicht in großen Kirchen für denkbar.
  • Je größer und besser belüftet der Raum, desto früher könne geöffnet werden, sagt er.
  • In großen Räumen verteile und verdünne sich die Aerosolwolke schnell.

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Der Aerosolforscher Gerhard Scheuch hält im Freien "eigentlich gar keine Maßnahmen" mehr für nötig, um sich vor Corona zu schützen. "Wir verbieten so viele Frischluftveranstaltungen, ohne dass das Einfluss auf die Pandemie hätte", sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosolmedizin der "Nürnberger Zeitung".

In Innenräumen sei die Lage anders. Grundsätzlich aber gelte, je größer und besser belüftet der Raum, desto früher könne geöffnet werden: "In großen Kirchen oder Baumärkten kann man relativ früh auf Masken verzichten. Da reichern sich auch keine Aerosole an."

"In großen Räumen Infektionsgefahr gering"

Scheuch zufolge ist in großen Kirchen die Infektionsgefahr gering, dort verteile und verdünne sich die Aerosolwolke schnell. "Ein Aufzug dagegen ist sofort verseucht. Und man kann sich dort auch noch anstecken, wenn der Infizierte gar nicht mehr da ist."

Auch wenn zwei Stunden nach einer Besprechung mit einem Infizierten eine neue Gruppe in einen Raum komme, könne sich diese noch infizieren, so der Wissenschaftler. Die Viren hielten sich sehr lange in der Luft.

Wie wir in Zukunft Masken tragen werden

Für die Zukunft rechnet Scheuch damit, "dass wir wie die Ost-Asiaten die Masken zu bestimmten Jahreszeiten einsetzen - aber dann bitte gezielt". Beim Einkauf im Winter werde die Maske wohl erhalten bleiben, im Sommer aber dann aus dem öffentlichen Raum verschwinden: "Ich will den Leuten ja auch mal wieder ins Gesicht gucken können."

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