Vom reinen „Beleghaus“ zum „Bildungshaus“

So soll der BDKJ-Jugendhof Vechta fit für die Zukunft gemacht werden

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Der BDKJ-Jugendhof wird sich verändern. So soll unter anderem das Offizialats-Referat „Junge Menschen“ dorthin umziehen. Außerdem geplant: Das bisherige reine „Beleghaus“ wird zu einem „Bildungshaus“ mit eigenem Programm weiterentwickelt. Wiebke Janßen ist neue Pädagogische Leiterin.

Der BDKJ-Jugendhof in Vechta soll künftig noch mehr als bisher zentraler Ort der katholischen Jugendpastoral im Offizialatsbezirk Oldenburg werden. Das ist Ziel der Umstrukturierungen, mit denen die Stiftung Jugendhof in die Zukunft gehen und auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren will. Geplant sind eine Reihe von Veränderungen.

So wird die Einrichtung am Stadtrand von Vechta nach der aktuellen Planung kein reines Beleghaus bleiben, auf dem Gästegruppen lediglich Unterkunft und Verpflegung, Veranstaltungsräume oder ein Zeltplatzgelände buchen können. Stattdessen werde der Jugendhof und das dort angesiedelte Team in Zukunft daneben auch ein eigenes Programm organisieren, erklärte Wiebke Janßen im Gespräch mit Kirche+Leben. Gedacht sei an Angebote sowohl in Vechta als auch vor Ort in den Pfarreien. Die 29-Jährige hat am 1. August das neu geschaffene Amt der Pädagogischen Leiterin der Stiftung Jugendhof übernommen.

BDKJ-Jugendhof muss sich weiterentwickeln

„Der Jugendhof soll sich weiterentwickeln“, sagt Wiebke Janßen. Sie sieht darin eine notwendige Reaktion auf einen „Transformationsprozess der Kirche“. Dazu gehöre neben strukturellen Veränderungen wie den neuen Pastoralen Räumen auch die Frage, wie mit weniger Hauptamtlichen die Begleitung von Ehrenamtlichen in Verbänden und Gemeinden gewährleistet bleiben könne.

Auch aus Sicht von Steffen Menke, Geistlicher Leiter des oldenburgischen BDKJ, steht die Kirche in einem Veränderungsprozess, „den wir am Jugendhof mit einem neuen Konzept auf der jugendpastoralen Ebene begleiten wollen.“ Etwa, wenn es in Pfarreien an Ehrenamtlichen für eigenständige Angebote fehle. Oder wenn ein Bedarf für eine Pfarrei zu speziell sei, „wir aber als Jugendhof etwas anbieten können.“

Der Prozess steht noch am Beginn

„Wir stehen noch am Beginn“, sagt Wiebke Janßen. Es seien zunächst noch Gespräche und Austausch mit Verantwortlichen in Pfarreien und Verbänden nötig, zum Beispiel in Jugendseelsorgekonferenzen, ergänzt Steffen Menke. Eine solche Bedarfsanalyse werde helfen, passende Angebote zu machen.

Möglich werden sollen diese Angebote auch durch eine Bündelung der überregionalen Jugendpastoral auf dem BDKJ-Jugendhof. Dazu solle das Offizialats-Referat „Junge Menschen“ verlegt werden, von seinem bisherigen Standort im Offizialat auf den Jugendhof. Geplant sei, dass die insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Büros dorthin umziehen.

Jugendpastoral soll vernetzt werden

„Man kann Synergien besser nutzen, wenn die Beteiligten dort dicht beieinander sind, wo viel Jugendarbeit geschieht. Man hat eine bessere Vernetzung und einen klaren Ort“, sagt Steffen Menke. So wüssten Ehrenamtliche in Pfarreien und Verbänden künftig: Unsere Ansprechpartner finden wir auf dem Jugendhof.

Wie das konkret gestaltet werden kann, wie die Rolle der Jugendverbände in diesem Zusammenspiel aussehen kann – das herauszuarbeiten ist Aufgabe des Teams um Wiebke Janßen, der zum 1. August auch die Leitung des Referats „Junge Menschen“ übertragen wurde. Noch zu beraten sei etwa, „was die Entwicklungen auf dem Jugendhof konkret für die Aufgaben und Themen bedeuten, die die Referentinnen und Referenten aktuell bereits bearbeiten“, sagt die Pädagogische Leiterin.

BDKJ-Jugendhof prägt junge Menschen nachhaltig

Der Jugendhof selbst könne bei all dem seine Stärken ausspielen, die Wiebke Janßen so beschreibt: als Ort, an dem Gemeinschaft gelebt und erlebt wird, verbinde er bereits heute Menschen miteinander und präge die Entwicklung junger Menschen nachhaltig. Das soll auch künftig möglich sein.

Neue, zusätzliche Gebäude sind für die geplante Unterbringung des Referats „Junge Menschen“ nicht erforderlich. „Die nötigen zusätzlichen Büroräume für 15 Referentinnen und Referenten können durch Umbau- und Ausbaumaßnahmen im Dachgeschoss des Haupthauses geschaffen werden“, erklärte dazu Jugendhof-Leiter Martin Scholz.

Start der Umbauarbeiten für 2025 geplant

Nach Feststellung des nötigen Investitionsvolumens werde die Stiftung Jugendhof dazu einen entsprechenden Antrag an den Kirchensteuerrat stellen. „Der Plan ist, dass wir im kommenden Jahr mit den Bauarbeiten starten“, hofft Steffen Menke.

Die grundsätzlichen Vorgaben des neuen Konzeptes für den Jugendhof seien im Stiftungsrat der Stiftung Jugendhof Vechta entwickelt worden, heißt es in einer Mitteilung des Jugendhofes. Zu diesem Aufsichtsgremium gehören Sophia Möller und Johannes Roß als Vertreter des oldenburgischen BDKJ sowie Markus Wonka und Laura Tietzel als Vertreter des Bischöflich Münsterschen Offizialats. Steffen Menke ist Stiftungsratsvorsitzender.

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