Zahlen für 2023: Auch Eigenkapital gesunken

Bilanz der Vatikan-Güterverwaltung: Immobilien verlieren an Wert

Anzeige

Die vatikanische Güterverwaltung hat die Bilanz für 2023 vorgelegt. Sie verwaltete mehr Immobilien als im Jahr zuvor, hatte mehr Mieteinnahmen, aber deutlich weniger Vermögen. Woran das liegt - die Zahlen im Detail.

Mehr Immobilien, mehr Mieteinnahmen, weniger Vermögen: Der Apparat zur Finanzierung der päpstlichen Behörden, die vatikanische Vermögensverwaltung Apsa, legt ihre Bilanz für 2023 vor. Zwar konnte sie einen Überschuss von 7,9 Millionen Euro generieren, ihr Eigenkapital sank jedoch um etwa 106 Millionen Euro im Vergleich zu 2022.

Verantwortlich war vor allem die Neubewertung der Vatikan-Immobilien und ihre Anpassung an den Marktwert. Dies sorgte für ein Minus von 415 Millionen Euro. Der Überschuss aus den im Jahr zuvor stark kränkelnden Wertpapieranlagen stieg indes um 34,4 Millionen Euro.

Immobilien auch in England, Frankreich und der Schweiz

4.249 Immobilien verwaltete die Apsa 2023 allein in Italien, 177 Einheiten mehr als noch 2022. Hinzu kommen rund 1.200 Immobilien in England, Frankreich und der Schweiz.

Im März 2023 hatte Papst Franziskus angeordnet, vergünstigtes oder kostenloses Wohnen für Kardinäle und weiteres Führungspersonal zu streichen. Die Mieteinnahmen 2023 steigerten sich um 2,5 Prozent.

Kaum marktübliche Mieten

Dennoch werden mehr als 70 Prozent der Einheiten weiter mit keiner, zehn Prozent mit einer vergünstigten Miete aufgeführt. Knapp 20 Prozent der Immobilien werden zum marktüblichen Preis vermietet.

Insgesamt konnte die vatikanische Güterverwaltung im vergangenen Jahr 37,93 Millionen Euro zur Deckung des Bedarfs des vatikanischen Verwaltungsapparats beitragen. 2022 waren es 32,3 Millionen Euro - ohne einen Überschuss zur Erhöhung des eigenen Vermögens.

Wie hoch ist der Finanzbedarf des Heiligen Stuhls?

Wie hoch der Finanzbedarf des Heiligen Stuhls 2023 war, ist offiziell nicht bekannt. Weder im letzten noch im laufenden Jahr veröffentlichte das Leitungsorgan der katholischen Kirche seine Bilanz. Die Zeitung "La Repubblica" berichtete jedoch von Betriebsausgaben von 1.236 Millionen Euro - bei Einnahmen von 1.152 Millionen Euro.

Eine weitere Finanzquelle der Kurie, der Peterspfennig, verzeichnete 2023 zwar ein leichtes Plus. Doch insgesamt zeigt sich das Spendenaufkommen rückläufig.

Anzeige