Aleida Assmann spricht bei den „Domgedanken“

Konstanzer Professorin: „Brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag?“

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Wie steht es um die Demokratie und die Gesellschaft in Deutschland? Diesen Fragen widmet sich die Konstanzer Professorin Aleida Assmann in Münster.

Aleida Assmann, emeritierte Professorin für Literaturwissenschaften an der Universität in Konstanz, ist am Mittwoch, 21. August, zu Gast bei der Vortragsreihe „Domgedanken“ in Münster. Sie widmet sich laut Bischöflicher Pressestelle der Frage: „Zeitenwende – Brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag?“

Mit den aktuellen Jubiläen, wie dem 75. Jahrestag des Grundgesetzes, treten die Gründungsereignisse unseres Landes wieder neu in den Blick. Diese Grundlagen sind der Rede wert, weil sich die Gesellschaft in einem Transformationsprozess befindet und vor großen Herausforderungen steht. Für die Referentin lauten die zentralen Fragen heute: Wie sieht eine resiliente Demokratie aus? Was kann ihr den Rücken stärken?

In ihrem Vortrag macht sie dazu drei Vorschläge: erstens die Bedeutung des demokratischen Rechtsraums, der nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen wurde, zweitens die selbst-kritische Erinnerungskultur, die nach dem Ende des Kalten Krieges geschaffen wurde, und drittens als Zukunftsperspektive eine gemeinsinnige politische Kultur, die den (Kollektiv-)Egoismus überwindet und den Menschen als Beziehungswesen wiederentdeckt.

Assmann prägte Konzept des „kulturellen Gedächtnisses“

Die Domgedanken werden im Internet auf www.paulusdom.de und www.bistum-muenster.de übertragen.

Assmann, geboren 1947 in Bethel, ist emeritierte Professorin für englische Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Seit den 1990er Jahren ist ihr Forschungsschwerpunkt die Kulturanthropologie, dabei insbesondere die Themen kulturelles Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Jan Assmann hat sie den Begriff und das Konzept des „kulturellen Gedächtnisses“ geprägt. Das Paar wurde 2018 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

Der Vortrag startet um 18.30 Uhr im Dom zu Münster. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Am Ende jeder Veranstaltung bittet das Vorbereitungsteam um eine Spende für die „Bischof-Herrmann-Stiftung“ in Münster, die sich seit 1896 in den Bereichen Wohnungslosenhilfe, Eingliederungshilfe, Jugend- und Migrationshilfe engagiert.

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