Termin der Fertigstellung steht fest

Münster: Domkammer vor Umbau für 9 Millionen Euro - das ist geplant

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Die Zukunft der maroden Domkammer in Münster steht offenbar fest. Sie soll für mehrere Millionen Euro umgebaut werden. Was genau geplant ist, erklärte Dompropst Hans-Bernd Köppen.

Wenn die rund 400 Sängerinnen und Sänger der Münsteraner Domchöre in den vergangenen zehn Jahren für Gottesdienste und Konzerte probten, fand das meist in der Domsingschule an der Boeselagerstraße im Südwesten der Stadt statt.

Das soll sich bis zum Jahr 2026 ändern. Die frühere Domkammer an der Nordseite des Paulusdoms, die 2017 wegen baulicher und technischer Mängel geschlossen wurde, wird zum Domforum umgebaut werden, wie die Bischöfliche Pressestelle mitteilt. Während eine weitere Nutzung des Gebäudes als Museum aus klima- und lüftungstechnischen Gründen laut Bistum nicht mehr möglich sei, bestätigten nun Gutachten, dass ein Umbau zum Domforum, in dem insbesondere die Domchöre proben werden, im Bestand des Gebäudes erfolgen könne.

Domkammer Münster: Abriss offenbar nicht erforderlich

Ein Abriss sei nicht erforderlich. Die sogenannte „graue Energie“, also die Energie, die für den Bau und den Erhalt des Gebäudes verwendet wurde und damit sozusagen in diesem enthalten ist, könne erhalten werden. Diese Nachhaltigkeitsüberlegungen bildeten eine wichtige Grundlage für die vom Domkapitel getroffene Entscheidung zum Umbau und zur Umnutzung des Gebäudes. 

Dompropst Hans-Bernd Köppen erläuterte in der Pressemitteilung, dass das 1981 errichtete Gebäude mit dem Umbau zwei neue große Probenräume im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss erhalten werde. Ein dritter Probenraum sei im Geschoss darüber bereits vorhanden und könne weiter genutzt werden.

Münster: Domverwaltung zieht in neues Domforum ein

Der neue Probenraum im Erdgeschoss, der eine Fläche von rund 250 Quadratmetern haben soll, werde zudem auch als Multifunktionsraum für größere Veranstaltungen genutzt werden können. Ein Aufzug werde dafür sorgen, dass ein barrierefreier Zugang zu allen drei Proberäumen möglich sein werde.

Im Keller sollen Funktionsräume, wie etwa eine eigene Küche, untergebracht werden. Auch die Domverwaltung werde in dem Gebäude künftig ihren Platz finden; nur ein kleiner Teil des Offizialat-Gebäudes (des Kirchengerichts) werde für den Umbau abgerissen werden; auch das Dach des Gebäudes der früheren Domkammer müsse abgenommen werden.

Köppen: Domchöre kehren mitten in die Stadt zurück

„Lange sah es so aus, dass es keine Alternative zu einem Abriss des Gebäudes gibt“, erklärte Hans-Bernd Köppen. „Um so froher sind wir nun, dass das Gebäude erhalten werden kann und die Domchöre mitten zurück in die Stadt kommen. Das ist für viele unserer Sängerinnen und Sänger ein logistischer Vorteil. Zudem ist das Gebäude nach dem Umbau multifunktional nutzbar.“

Die Gesamtkonzeption wurde vom Architekturbüro Ubbenhorst und Partner erstellt. Der Vorschlag für die Fassade, der neben den drei großen Fenstern eine Gestaltung aus hellem Sandstein vorsieht, müsse, so erläutert der Dompropst, noch vom Planungsbeirat der Stadt Münster begutachtet werden.

Kirchensteuerrat Münster stellt neun Millionen Euro in Aussicht

Der Kirchensteuerrat des Bistums Münster habe für den Umbau der Domkammer grundsätzlich bereits eine Summe von rund neun Millionen Euro in Aussicht gestellt. „Das ist sicher viel Geld. Wir verfolgen im Blick auf die Gebäude am Dom aber eine Gesamtstrategie, zu der – wie etwa der Umzug der Domverwaltung zeigt – auch gehört, am Domplatz künftig mehr privaten Wohnraum zu schaffen“, so Köppen.

„Damit, mit dem Domforum und auch mit dem Einzug des Paulus, dem künftigen Dommuseum, in ein Mietobjekt am Alten Steinweg möchten wir zu einer Belebung und weiteren Attraktivitätssteigerung der Münsteraner Innenstadt beitragen“, erläutert Köppen. Welche Verwendung das 2013 errichtete Gebäude der bisherigen Domsingschule in der Boeselagerstraße finden wird, sei noch nicht entschieden. Angestrebt werde laut Mitteilung eine Vermietung des Gebäudes mit rund 1.200 Quadratmetern Nutzfläche. 

Zur Dommusik in Münster
Am Paulusdom in Münster gibt es verschiedene Chöre und Ensembles. Neben dem Domchor gehören hierzu der Knaben- und der Mädchenchor. Besondere musikalische Projekte präsentiert der Kammerchor. Auch gibt es einen Jugendchor, die Schola Ludgeriani und das Santini-Ensemble. Zudem bietet der Vorchor Mädchen und Jungen ab dem sechsten Lebensjahr die Möglichkeit, ihre stimmlichen Fähigkeiten aufzubauen und zu fördern. Bereits mit vier Jahren beginnt die Musikerziehung mit den Allerjüngsten. Weitere Informationen gibt es im Internet: https://dommusik.paulusdom.de/ 

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