Als Helfer in Erfurt im Einsatz

Katholikentag: Straelener sind „lieber mittendrin als am Rand“

Anzeige

Zum ersten Mal beim Katholikentag dabei - und gleich als Helfer: Ein Ehepaar aus Straelen am Niederrhein erzählt, wie es dazu kam und was die Aufgaben sind. Maria van Eickels wusste derweil schon, was sie erwartet.

Drei Stunden haben Maria van Eickels und das Ehepaar Gerda und Hans Horst mit Hilfe eines Seils den Weg vor der Bühne abgesperrt. „Es muss gewährleistet sein, dass alle an der Eröffnung des Katholikentages teilnehmen können und Rollstuhlfahrer ebenso wie Menschen mit Kinderwagen den Weg passieren können“, erklärt Gerda Horst. Was monoton klingen mag, hat die drei Straelener, die als Helfende am 103. Katholikentag in Erfurt teilnehmen, dennoch erfüllt: „Wir haben in den vergangenen Stunden tolle Gespräche geführt und freuen uns auf die kommenden Tage“, sind sich die Niederrheiner einig.

Für Gerda und Hans Horst ist es eine Premiere: Zum ersten Mal sind sie bei einem Katholikentag dabei – und dann gleich als Helferin und Helfer. „Man kann besser mittendrin sein, als am Rand zu stehen“, findet die 70-Jährige. Durch einen Aufruf von Maria van Eickels im Wochenblatt der Pfarrei St. Peter und Paul Straelen sind die beiden auf das Großereignis aufmerksam geworden. Die Pastoralreferentin war bereits 2018 beim Katholikentag in Münster als Helferin mit dabei. „Man ist näher dran und hat eine feste Gruppe, einen festen Ort als Anlaufstelle, hat aber dennoch die Möglichkeit, sein eigenes Programm zu gestalten, wenn man gerade keinen Dienst hat“, erklärt die 64-Jährige.

Private Unterkunft im Schatten des Doms

Am Dienstag reisten die Straelener mit dem Zug in die thüringische Hauptstadt. Während das Ehepaar Horst privat im Schatten des Domes untergebracht ist, übernachtet Maria van Eickels mit einer Gruppe aus Geldern in der Erfurter Jugendherberge. Neben dem Eröffnungsgottesdienst gehört auch der Ordnerdienst beim Abschlussgottesdienst am Sonntag, 2. Juni, zu den Einsatzorten der Niederrheiner. „Wir lassen uns überraschen, was genau dort unsere Aufgabe sein wird“, sagt die Pastoralreferentin.

Fest steht: Durch das Halstuch, auf dem in Großbuchstaben „HelferIn“ steht, wurden sie schon am ersten Tag mehrmals angesprochen. „Viele suchen den Kontakt und nicht wenige Erfurterinnen und Erfurter haben neugierig gefragt, was auf dem Domplatz und in der gesamten Stadt stattfindet“, berichtet Gerda Horst. Für Maria van Eickels ist die Situation im Osten Deutschlands, besonders mit Blick auf die Religion, nicht unbekannt: Von 1991 bis 1995 lebte die Pastoralreferentin in Gera. „Es ist ein Stück wie nach Hause kommen für mich“, sagt die Straelenerin, die an einem Nachmittag Freunde an ihrem früheren Wohnort besuchen wird.

„Hier fühle ich mich nicht als Exot"

Sie selbst erfährt beim Katholikentag vor allem eine Stärkung für den Pfarreialltag: „Hier fühle ich mich nicht in der Minderheit, nicht als Exot. Hier ist es normal, katholisch, christlich zu sein – und das tut gut“, sagt Maria van Eickels und ergänzt: „Hier wird konzentriert aufgefahren, was Katholisch-Sein ausmacht, dazu zählen politische Statements, Kunst und Musik.“

Auf letzteres freut sich Hans Horst schon: „Ich besuche heute Abend das Orgelkonzert in der Predigerkirche.“ Viel mehr haben die drei noch nicht geplant. „Wir wollen die Stimmung und die Atmosphäre genießen und werden uns einzelne Veranstaltungen herauszusuchen.“ Nur der Abschlusstag ist verplant: Dann werden sie wieder als Helferinnen und Helfer beim Abschlussgottesdienst auf dem Domplatz werden.

Anzeige