Johannes Bernard über religiöse Feiern zum Schulstart

Gottesdienst zur Einschulung: Ein neuer Lebensabschnitt mit Gottes Segen

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In vielen Gemeinden und Städten werden in diesen Tagen Einschulungsgottesdienste gefeiert. Für Kinder, die keiner Religion angehören, kann das zu einer spannenden Sache werden, meint Johannes Bernard.

Für die Kinder ist der erste Schultag ein aufregender Tag. Erstmals in einer Schulklasse zu sitzen, mit vielen Kindern zusammen zu sein, die große Tafel zu erblicken, die erste Unterrichtsstunde erleben, da können schon mal Freudentränen oder auch Tränen aus Ängstlichkeit fließen.

Kirchenvertreter laden an diesem Tag zu einem Einschulungsgottesdienst ein. Viele Eltern, Großeltern, Patinnen und Paten lassen es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Doch ist ein solcher Gottesdienst noch zeitgemäß, wenn die Erwachsenen mit der Kirche nicht mehr viel am Hut haben, ohne Religion leben möchten und sich als Angehörige einer anderen Religion in einem christlichen Kirchenraum unwohl fühlen?

Religiöse Vielfalt im Klassenraum

Einschulungsgottesdienste lösen Spannungen und regen zum Mitmachen an. Diese Gottesdienstfeiern geben unabhängig von religiösen Überzeugungen Kindern das Gefühl, dass sie nicht allein sind und immer unter einem Schutz stehen, gleich wie der Gott auch definiert sein mag.

Auch wenn immer mehr Kinder aus muslimischen und konfessionslosen Familien stammen, bleiben Einschulungsgottesdienste zeitgemäß. Denn dort, wo es sinnvoll ist, werden sie multireligiös oder interreligiös gestaltet. Die Segnungen der Kinder kann so gestaltet werden, dass religiöse und weltanschauliche Toleranz sichtbar bleibt. Eine Verständigung darüber im Vorfeld ist sinnvoll.

Akzeptanz der Feiern

Erfahrungen zeigen, dass Einschulungsgottesdienste gut wahrgenommen und auch von der Kirche kritisch gegenüberstehenden Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern akzeptiert werden, sofern im Vorfeld mit allen Beteiligten gut kommuniziert wird.

Schülerin und Schüler zu werden, ist ein wichtiger Lebensabschnitt. Er ist der Start in eine neue Gemeinschaft. Das darf und sollte mit Gottes Segen begonnen werden. Das Interesse der Familien an diesen Gottesdiensten ist jedenfalls hoch.

Ein guter Schulstart

Ein Gutes hat diese Feiern ohnehin: Wenn das erste Lied gesungen wird, löst sich bei den Kindern so manche Anspannung. Und ein guter Schulstart kann beginnen.

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