Anteil nur in einer Stadt über 50 Prozent

Münster dabei: Katholiken in vier Städten größte Bevölkerungsgruppe

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In nur noch vier deutschen Großstädten bilden Katholikinnen und Katholiken die größte Gruppe der Bevölkerung. Münster ist dabei, auch wenn dort 50 Prozent nicht mehr erreicht werden. In einer einzigen Stadt sind es noch 52 Prozent.

Nur noch in vier deutschen Großstädten bilden Katholiken die relative oder absolute Mehrheit der Bevölkerung - drei davon liegen in Nordrhein-Westfalen. In Münster, Paderborn und Bottrop stellen Katholikinnen und Katholiken die größte Bevölkerungsgruppe, geht aus Zahlen des Zensus 2022 des Statistischen Bundesamts hervor, die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegen.

Die einzige Großstadt, in der Angehörige der katholischen Kirche die absolute Mehrheit bilden, ist demnach das rheinland-pfälzische Trier mit einem Anteil von 52 Prozent. 2011 gab es bundesweit 23 mehrheitlich katholisch geprägte Großstädte.

Weniger Katholiken auch in Münster und Paderborn

Münster zählte zum Stichtag 15. Mai 2022 rund 128.500 Katholiken, 20.000 weniger als bei der letzten Volkszählung 2011. Damals war noch mehr als die Hälfte der Münsteraner katholisch. Nun ist der Anteil auf 42 Prozent gesunken.

In Paderborn ging die Zahl der Katholiken auf 67.000 zurück, ihr Bevölkerungsanteil auf 43 Prozent. Bottrop mit 118.000 Einwohnern verlor rund 10.000 Katholiken, was einem Rückgang auf rund 41 Prozent entspricht. Landesweit gehörte 2022 etwa ein Drittel der Menschen der katholischen Kirche an, elf Jahre zuvor waren es 41 Prozent.

Keine mehrheitlich evangelischen Großstädte

Den Zahlen zufolge sind in keiner deutschen Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern evangelische Christen in der Mehrheit. Siegen liegt in NRW mit rund einem Drittel Protestanten auf dem ersten Platz. Hier machen Katholiken nicht einmal 20 Prozent der Einwohner aus. Die größte Gruppe bilden Menschen mit anderer oder keiner Religionszugehörigkeit, nämlich rund 46 Prozent.

Die Zensus-Volkszählung kann genaue Angaben zur Zahl der Christen machen, weil die Kirchensteuer direkt von den Finanzämtern eingezogen wird. Andere Religionen bleiben so aber ausgeblendet.

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