Warum der TV-Moderator in der Kirche bleibt

Günther Jauch: Will Glauben und Kirche nicht abstreifen wie alte Hosen

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TV-Moderator Günther Jauch käme nach eigenen Worten nicht auf die Idee, aus der katholischen Kirche auszutreten. Was das mit einer alten Hose und der Altkleidersammlung zu tun hat. 

Günther Jauch (68), Journalist und Moderator, steht nach wie vor zu seinem katholischen Glauben. "Ich würde ihn auch als unerschütterlich bezeichnen", sagte Jauch dem Radiosender "Antenne Bayern".

Die Tatsache, dass das "Bodenpersonal des lieben Gottes" gerade in den letzten Jahren einige Fehler gemacht habe, könne ihn nicht abbringen: "Ich käme, ehrlich gesagt, auch nicht auf die Idee, aus der Kirche auszutreten."

"Nicht einfach aus der Mode"

Grund sei, so Jauch, dass er als Kind und Jugendlicher mit der Kirche sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Einen solchen Glauben könne man nicht einfach abstreifen wie eine Hose, die nach anderthalb Jahren aus der Mode sei und in die Altkleidersammlung wandere. Für diese Haltung wolle er sich nicht rühmen, aber das sei bei ihm einfach so.

Dennoch würde er nie in einer Theokratie leben wollen, betonte der Journalist. Wenn er sich vorstelle, was Menschen im Iran, in Pakistan oder Afghanistan aushalten müssten, wenn die Scharia-Schergen ausrückten - das sei menschenfeindlich.

Biblische Fragen bei "Wer wird Millionär?"

Das Gespräch mit Günther Jauch zum Nachhören.

Insofern sei er mit dem deutschen Rechtsstaat grundsätzlich sehr zufrieden, in dem Bürger Politiker wählten, die die Richtlinien der Politik und des Lebens bestimmten - unter Achtung unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse: "So stelle ich mir im besten Sinne das Paradies vor."

Jauch moderiert seit 25 Jahren das RTL-Fernsehquiz "Wer wird Millionär?". Bei biblischen Fragen stelle er fest, dass das Land immer stärker säkularisiert sei. So habe in diesem Jahr ein Kandidat Schwierigkeiten gehabt, die Frage zu beantworten, zu was im Alten Testament Lots Frau erstarrt sei. Richtige Antwort war die Salzsäule. Zu falschen Vorschlägen zählte die Litfaßsäule.

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