Sakrament der Buße zentral - Handy-Verzicht hilft

Heiliges Jahr: Vatikan gibt Bedingungen für Ablass bekannt

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Ablässe sind in vielen Ländern aus der Mode gekommen. Doch in Rom werden sie weiterhin erteilt, vor allem im Heiligen Jahr. Aber auch Bischöfe in aller Welt sollen sich verstärkt dem Thema widmen.

Gläubige Katholiken können im Heiligen Jahr 2025 unter bestimmten Voraussetzungen einen Erlass von Sündenstrafen im Jenseits erlangen. Dies hat der neue vatikanische Großpönitentiar, Kardinal Angelo De Donatis, am Montag in einem weltweit in sieben Sprachen verbreiteten Schreiben bekanntgegeben. Wie schon beim zurückliegenden regulären Heiligen Jahr zur Jahrtausendwende kann der Ablass nicht nur durch Pilgern nach Rom gewonnen werden.

Neben dem Durchschreiten der Heiligen Pforten in den klassischen römischen Pilgerkirchen eröffnet das Schreiben weitere Möglichkeiten. So können sich Kranke und Gefangene auch rein geistig mit den Pilgernden vereinen, um einen Ablass zu gewinnen. Zudem zählen auch Werke der Barmherzigkeit wie Alten- und Krankenbesuche und Spenden für wohltätige Zwecke als mögliche Mittel, um einen Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fegefeuer zu erlangen.

Bischöfe sollen vermehrt Beichtgelegenheiten schaffen

Ausdrücklich ruft das Schreiben dazu auf, das Thema in den jeweiligen Ländern so zu vermitteln, dass es angesichts kultureller Vorprägungen verständlich ist. Vor allem in den von der Reformation beeinflussten Ländern Mittel- und Nordeuropas stößt die kirchliche Lehre vom Fegefeuer und vom Ablass bei manchen Gläubigen auf wenig Verständnis.

Zu den Voraussetzungen für einen Ablass zählt laut dem Schreiben auch, dass die Gläubigen zunächst „geläutert (werden) durch das Sakrament der Buße und gestärkt durch die Heilige Kommunion“. Die Bischöfe werden deshalb aufgefordert, mit Blick auf das Heilige Jahr vermehrt Beichtgelegenheiten anzubieten.

Handy-Verzicht hilft
Ein weiterer Weg zu einem Ablass ist laut Normen der Verzicht auf „sinnlose Ablenkungen“. Es genüge, wenn man „im Geiste der Buße mindestens einen Tag lang auf sinnlose Ablenkungen (reale, aber auch virtuelle, die z.B. durch die Medien und die Sozialen Netzwerke hervorgerufen werden) und auf überflüssigen Konsum verzichtet“, um einen Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen im Jenseits zu erlangen. Zusätzlich sind, wie immer beim Ablass in der katholischen Kirche, Beichte, Kommunion und Gebet Voraussetzungen. | KNA

Update 17.15 Uhr: Kasten

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