Einzug ins Kloster Lage

Aus Senden in den Landkreis Osnabrück: Neue Heimat für zwei Klarissen

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Zwei Klarissen aus dem aufgegebenen Kloster in Senden haben eine neue Heimat gefunden. Aus dem Kreis Coesfeld geht es in den Landkreis Osnabrück. Dort begründen sie eine nicht ganz gewöhnliche Hausgemeinschaft.

Im Kloster Lage bei Rieste im Bistum Osnabrück leben seit Kurzem zwei neue Bewohnerinnen: In einen Teil des Gebäudes sind die beiden Ordensschwestern Fidelis und Gratia gezogen. Die beiden Klarissen-Kapuzinerinnen haben mit ihren Mitschwestern bis zum Frühjahr im Kloster St. Klara in Senden gelebt. Der Konvent zog nach Xanten zu den dortigen Katharinenschwestern, wo sie in einem kleineren Bereich ihr kontemplatives Leben weiterführen können. „Die Hälfte unserer Gemeinschaft ist über 85 Jahre alt. In Xanten ist gewährleistet, dass für sie im Alter gut gesorgt wird“, erklärt Schwester Fidelis gegenüber der Bischöflichen Pressestelle in Münster.

Sie selbst ist gemeinsam mit ihrer Mitschwester ins Kloster Lage im Norden des Landkreises Osnabrück eingezogen. Sie sind nun „Nachbarinnen“ der vier Ordensbrüder der Franziskaner-Minoriten, die weiter im Kloster bleiben.

Im Kloster Lage sind auch Gästezimmer vorhanden

Die Ordensgemeinschaften haben viel gemeinsam: Sie berufen sich auf den heiligen Franziskus und die heilige Klara von Assisi. Die beiden Klarissen-Kapuzinerinnen sind aber anders als die Franziskaner-Minoriten ein kontemplativer Orden. Sie sehen ihre Hauptaufgabe im Gebet: „Wir beten sieben Mal am Tag und bringen während dieser Zeit stellvertretend die Anliegen der Menschen vor Gott“, sagt Schwester Fidelis.

Im Kloster bieten die Schwestern Interessierten die Teilnahme am Stundengebet an, das sie teilweise mit den Franziskaner-Minoriten gestalten. „Wir haben auch ein Gästezimmer und laden Frauen ein, Tage mit uns in Stille zu verbringen“, berichtet Schwester Gratia. Außerdem stehen die beiden 60-Jährigen für seelsorgliche Gespräche zu Verfügung.

Wübbe heißt Klarissen in Lage willkommen

Die Idee, dass sie jetzt nach Lage kommen, bestand schon länger: „Ich kenne Bruder Bernhardin von den Franziskaner-Minoriten und habe ihn ab und an hier auf Lage besucht.“ So entstand der Plan, dass die zwei Gemeinschaften an einem Ort leben, ein geistliches Zentrum bilden und die franziskanische Präsenz dort stärken. Das Vorhaben läuft zunächst zwei Jahre auf Probe. Dem allen habe die Äbtissin zugestimmt. „Und wir sind hier sehr herzlich und mit viel Wohlwollen aufgenommen worden“, sagt Schwester Gratia.

Weihbischof Johannes Wübbe heißt die beiden Schwestern im Bistum Osnabrück herzlich willkommen. „Mit dem Projekt einer klarianischen Gebetszelle im Kloster Lage wird ein weiterer geistlicher Akzent im Kloster Lage gesetzt. Die kontemplative Ausrichtung der Klarissen und dass sie die Anliegen der Menschen im fürbittenden Gebet aufnehmen, passt zu Lage“, betont er.

Lange Erfahrung im Orden

Beide Schwestern gehören schon seit Ende der 1980er-Jahre ihrem Orden an: Schwester Gratia war ursprünglich evangelische Christin, lernte das Klosterleben aber in ihrer Altenpflegeausbildung kennen und trat danach in den Orden ein. Im Kloster war sie für die Pflege der älteren Mitschwestern zuständig. Schwester Fidelis, die vor ihrem Klostereintritt eine Verwaltungsausbildung absolviert hat, war in Senden unter anderem von 2011 bis 2023 Äbtissin. Zu ihren Aufgaben im Kloster zählte aber auch die Gartenarbeit. Der will sie sich jetzt auf Lage wieder widmen. Außerdem ist sie Imkerin. „Demnächst kommen meine Bienen nach“, freut sie sich.

Schwester Fidelis und Schwester Gratia stellen sich am Sonntag, 18. August, um 10.30 Uhr während des Gottesdienstes in der Kirche St. Johannes auf Lage vor. Erreichbar sind sie unter Telefon: 0177/3300265 oder per E-Mail: sr.fidelis(at)t-online.de.

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