Bildungshaus wird zum Ort für Familienfeiern und Trauergesellschaften

Wie die Landvolkshochschule Freckenhorst ein Anziehungspunkt bleiben will

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Mehr als nur ein Bildungshaus möchte die Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ in Warendorf-Freckenhorst sein. Neue Ideen, wie die Gastfreundschaft weiter gepflegt wird, hat der Leiter des Hauses, Michael Gennert.

Für viele Anlässe möchte die Landvolkshochschule (LVHS) „Schorlemer Alst“ in Warendorf-Freckenhorst ein einladender Ort sein. Nicht nur die Bildung mit Tagungen, Seminaren und Veranstaltungen – jedes Jahr bereitet das Haus 400 Angebote vor – soll die Interessierten anlocken. Auch zu anderen Anlässen möchte die LVHS ihre Türen öffnen.

„Bildung des Verstandes und des Herzens ist unser Auftrag und ein Wert, den uns niemand nehmen kann“, sagt der Leiter des LVHS, Michael Gennert, im Gespräch mit Kirche+Leben. Die LVHS tue viel, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und die Bildungsangebote in den sieben Fachbereichen von Politik, Spiritualität, Berufswelt, Ländlichen Raum über Umwelt und Soziales bis Gesundheit, Kultur und Studienreisen immer wieder neu zu entwickeln.

LVHS Freckenhorst: Empfehlung als „bett+bike“-Unterkunft

Der 58-jährige LVHS-Leiter möchte das Haus aber darüber hinaus weiterentwickeln und es als Tagungs- und Übernachtungsort bekannter machen. 80 Betten in 52 Zimmern bietet das Haus, das als Begegnungsort im Grünen auch Radwanderer anzieht. Seit einiger Zeit ist die LVHS als „bett+bike“ zertifiziert und bietet radelnden Gästen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten des Münsterlands an.

An ausgesuchten Tagen besteht die Möglichkeit, die neue Gartenhalle für Familienfeiern zu nutzen und Speisen über die hauseigene Küche zu bestellen. Da die LVHS in Nähe zum Friedwald Münsterland liegt, bot es sich an, Trauergesellschaften nach dem Begräbnis Kaffeerunden zu ermöglichen und auch die Kapelle für eine Abschiedsfeier anzubieten.

Treffpunkt für KLB und KLJB

„Wir möchten ein einladender Ort für viele Anlässe sein. Das kommt gut an. So lernen auch Menschen das Haus kennen, die nicht unbedingt über Seminare zu uns kommen. Auch dadurch stärken wir unser Profil“, sagt Gennert.

Seit zwölf Jahren leitet er die LVHS, die vor 70 Jahren als eine Bildungsstätte für Menschen im ländlichen Raum gegründet worden ist. Die intensive Zusammenarbeit mit der Katholischen Landvolk-Bewegung (KLB) und der Katholischen Landjugend-Bewegung (KLJB) wird durch viele Weiterbildungen und Kurse sichtbar, etwa wenn es darum geht, gemeinsam über Strukturveränderungen in der Landwirtschaft zu diskutieren und den ländlichen Raum zu gestalten.

„Hauptkurse“ für Junglandwirte

Landwirtschaftliche Unternehmerschulungen gehören zum festen Bestand der Kursangebote wie auch die Informationen über die „erfolgreiche Hofübergabe“ und zu Existenzfragen im ländlichen Raum und in der Landwirtschaft. Nicht fehlen dürfen Tipps zu Social Media und Online-Marketing für landwirtschaftliche Direktvermarkter.

Einige tausend junge Menschen, die zum ländlichen Raum eine Beziehung haben, nahmen in den 70 LVHS-Jahren an den „Hauptkursen“ teil. „Der traditionell vierwöchige Hauptkurs will nach der fachlichen Ausbildung Antworten geben auf die Fragen junger Menschen und sie befähigen, das Leben im ländlichen Raum, im Agrarbereich, in Gemeinschaft und Gesellschaft in seiner ganzen Vielfalt mitzugestalten“, erklärt Gennert. Mittlerweile haben 125 LVHS-Hauptkurse viele junge Menschen begleitet und bereichert. Dass diese Kurse in guter Erinnerung bleiben, zeigen viele Ehemaligen-Treffen.

LVHS Freckenhorst: Neue Angebote im Programm

Immer am Puls der Zeit sein und Neues ins Programm nehmen, bleibt für das LVHS-Team eine ständige Herausforderung. „Unsere Angebote möchten attraktiv und müssen methodisch gut vorbereitet sein. Offen sind wir in der kritischen Auswertung“, sagt Gennert.

Zu den neuen Seminaren zählen etwa eine Fortbildungsreihe für Lehrerinnen und Lehrer zur niederdeutschen Sprache „Ik küer Plat! Du auk?“, ein Bildungsurlaub für Menschen, die sich auf den Ruhestand oder die Pension vorbereiten, eine Ausbildung zum Gedächtnistrainer oder zur Gedächtnistrainerin sowie ein Seminar für Eltern und ihre hochbegabten Kinder.

Bedürfnis nach Spiritualität

Ein breites Programm widmet sich den Themen der Spiritualität und dem religiösen Leben. „Grundsätzlich versuchen wir, bei den Angeboten einem wachsenden Bedürfnis nach Spiritualität gerecht zu werden. Deshalb sprechen wir besonders Menschen an, die auf der Suche sind“, sagt Gennert.

Rund 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählt das Haus jährlich. Einige kommen regelmäßig und zu festen Zeiten, wie etwa der LVHS-Frauenchor „SchwarzDur“ und die Mitglieder des LVHS-Senioren-Orchesters, in dem Instrumentalisten im Ruhestand gemeinsam musizieren. „Wohl kaum ein anderes Bildungshaus verfügt über einen eigenen Chor und ein eigenes Orchester. Das zeigt, dass sich Menschen sehr gern bei uns treffen. Darauf dürfen wir auch ein wenig stolz sein“, bemerkt Gennert.

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