Bericht der irischen Regierung

Missbrauch: Fast 2.400 Vorwürfe gegen katholische Ordensschulen in Irland

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Die irische Regierung will nach einem neuen Missbrauchsbericht zu Fällen an Ordensschulen für umfassende Aufklärung sorgen. Was die zuständige Ministerin nun von den Orden verlangt.

Ein neuer Missbrauchsbericht der irischen Regierung enthält schockierende Zahlen: Laut den am Dienstagabend veröffentlichten Ergebnissen sind rund 2.400 einschlägige Vorwürfe registriert worden, die sich auf Fälle in katholischen Ordensschulen beziehen. Mehr als 880 mutmaßliche Täter an mehr als 300 solcher Schulen in allen Teilen des Landes wurden demnach des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Die Angaben beziehen sich auf Vorkommnisse zwischen 1927 und 2013. Über die Hälfte der Beschuldigten sei inzwischen gestorben.

Hauptquelle der neuen Zahlen sind die religiösen Orden sowie die Schulen selbst. Hinzu kommen fast 150 Aussagen von Betroffenen. Bildungsministerin Norma Foley nannte das Ausmaß der Fälle „erschütternd“. Die Berichte der Überlebenden zeugten von unfassbarem Grauen – oft verbunden mit lebenslangen Folgen. Die Ministerin kündigte die Einrichtung einer Untersuchungskommission an, um für umfassende Aufklärung zu sorgen. Zudem seien die religiösen Orden angehalten, für finanzielle Wiedergutmachung zu sorgen.

Ordensverband in Irland meldet sich zu Wort

Der Verband der katholischen Orden in Irland (AMRI) versicherte, die Ergebnisse des neuen Regierungsberichts sorgfältig zu prüfen und entsprechend zu reagieren. Zudem versprach der Verband, an der Aufklärungsarbeit uneingeschränkt mitzuwirken. In einer Erklärung hieß es: „Wir sind uns bewusst, dass wir das Ausmaß des Schmerzes und des Leids, das die Überlebenden erlitten haben und noch immer ertragen, nie ermessen können.“

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