Von Giordano-Bruno-Stiftung nach Rosenmontagszug gekauft

Woelki-Karnevalswagen ist jetzt im Haus der Geschichte

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Kardinal Woelki, ein roter Teufel und ein bröckelnder Dom: Ein Karnevalswagen zu Missbrauch in der katholischen Kirche hat schon für viel Aufsehen gesorgt. Nun ist er im Museum.

Ein Karnevalswagen, der den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche aufs Korn nimmt, ist jetzt im Haus der Geschichte in Bonn. Der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly hat ihn dem Museum übergeben, wie eine Sprecherin des Hauses am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. „Nun haben wir ein Exponat, mit dem wir die Dimension des Missbrauchsskandals sehr aussagekräftig darstellen können“, sagte Sammlungsdirektor Manfred Wichmann der „Rheinischen Post“, die zuerst darüber berichtet hatte.

Protest gegen kirchlichen Umgang mit Missbrauch

Der Wagen zeigt eine Figur Woelkis, an deren Füßen ein roter Teufel mit der Aufschrift „Missbrauchsskandal“ zieht. Mit seinen Händen klammert sich der Erzbischof an ein Modell des bröckelnden Kölner Doms. Nachdem dieser Wagen vergangenes Jahr im Düsseldorfer Rosenmontagszug mitgefahren war, hat ihn die Giordano-Bruno-Stiftung erworben und im Juli 2023 vor dem Kölner Dom aufgestellt, um mit Betroffenen gegen den kirchlichen Umgang mit Missbrauch zu demonstrieren. Das von Woelki geleitete Erzbistum Köln befindet sich vor allem wegen dieses Themas seit Jahren in einer Vertrauenskrise.

Der Zustand des Wagens soll nun zunächst durch Restauratoren untersucht und protokolliert werden. Wenn nötig, werden Reparaturen vorgenommen. Dann wird festgelegt, wie er gelagert oder präsentiert wird.

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