Aus Anlass der Sommerspiele in Paris

Sportbischof Stefan Oster: Hätte mir olympische Waffenruhe gewünscht

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In der griechischen Antike soll es eine Waffenruhe während der Olympischen Spiele gegeben haben. Der deutsche katholische Sportbischof Stefan Oster sagt, dies wäre seiner Ansicht nach auch während der Spiele in Paris möglich gewesen.

Der Sportbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stefan Oster, bedauert, dass mit den kommenden Olympischen Spielen keine Waffenruhe einhergeht, wie es sie in der griechischen Antike gegeben haben soll. Oster sagt in einem Audio-Interview auf der Internetseite seines Bistums Passau, eine Waffenruhe "wäre möglich gewesen" und hätte sich vielleicht verlängern lassen.

Offensichtlich seien die Olympischen Spiele für Machthaber, die sich auf Kriegshandlungen einließen, nicht bedeutsam genug, so Oster. Er hoffe trotzdem, dass von den Spielen ein Impuls zur Völkerverständigung "und zu mehr Frieden" ausgehe.

Olympia: Alle Athleten unter eigener Flagge?

Der Sportbischof erklärt, grundsätzlich dafür zu sein, dass jeder Sportler unter seiner eigenen Nationalflagge bei Olympischen Spielen starten darf. Wenn Teilnehmenden aus Russland und Belarus dies in Paris nicht gestattet sei, dürften die Verantwortlichen sich dies "gut überlegt" haben.

Oster zufolge ist es aber schwierig zu sagen, ab wann ein Staat so diskreditiert sei, dass diese Maßnahme ergriffen werde. Auf der Welt gebe es nicht wenige Staaten, in denen Unterdrückung und Krieg herrsche.

Krieg und Olympische Spiele

Zuletzt hatte Russland den "olympischen Frieden" gebrochen: Noch während der Winterspiele in Sotschi 2014, also im eigenen Land, begann die russische Operation zur Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim; während der Paralympischen Spiele von Peking 2022 rollte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

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