Elisabeth Keilmann ist katholische Seelsorgerin für deutsches Team

Olympia-Seelsorgerin in Paris: Glaube nicht, dass für Sieg gebetet wird

Anzeige

Elisabeth Keilmann, katholische Seelsorgerin für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Paris, ist „Trainerin für die Seelen“. So habe es mal eine Sportlerin gesagt. Wie Keilmann arbeitet und was ihre Gespräche bewirken.

Elisabeth Keilmann, katholische Seelsorgerin für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Paris, schaut nicht auf die Leistung. In ihren Gesprächen mit Athletinnen, Athleten, Trainern, Ärzten und Betreuern gehe es um Lebens- und Glaubensfragen, sagt die Pastoralreferentin aus dem Bistum Essen der Redaktion „Katholische Kirche im Privatfunk Nordrhein-Westfalen“. Eine Sportlerin habe sie mal „Trainerin für die Seelen“ genannt.

Gute Gespräche ergäben sich „auch mit Menschen, die nicht der Kirche angehören. Alle sind willkommen.“ Viele wüssten zu schätzen, dass sie mit den Seelsorgenden sprechen könnten, ohne Bedenken zu haben, dass etwas nach außen dringe.

„Perspektive trotz Niederlage sehen“

Es entstünden Momente, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu finden. Es gebe auch Gottesdienste und Meditationen, etwa im religiösen Zentrum des Athletendorfs und im Deutschen Haus.

„Ich glaube nicht, dass darum gebetet wird, Erster zu werden“, sagt Keilmann. Aber es könne Sportlerinnen und Sportler beruhigen, vielleicht auch motivieren, sich bewusst unter den Segen Gottes zu stellen. Eine solche Einstellung helfe womöglich, nach Siegen dankbar zu sein und „trotz Niederlage eine Perspektive zu sehen, wie es weitergehen kann, auch im Hochleistungssport“.

Zwei deutsche Olympia-Seelsorgende

Die Olympischen Sommerspiele beginnen offiziell am heutigen Freitag und dauern bis zum 11. August. Für die deutsche evangelische Kirche ist Olympiapfarrer Thomas Weber in Paris.

Anzeige