Hugo Lutterbeck absolviert Kirchenmusik-Ausbildung

Für 17-Jährigen gab Goldhochzeit der Großeltern Anstoß fürs Orgelspielen

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Hugo Lutterbeck aus Oelde im Kreis Warendorf will nebenberuflicher Kirchenmusiker werden – oder auch mal einen Chor leiten. Dafür lässt er sich vom Bistum Münster ausbilden.

Man könnte meinen, dass Hugo Lutterbeck ein Faible für ungewöhnliche Instrumente hat. Schon seit der Grundschule spielt der heute 17-Jährige Kontrabass. Seit vergangenem Jahr ist mit der Orgel ein weiteres hinzugekommen. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht“, sagt der Oelder Schüler, der seit Herbst eine zweijährige Ausbildung zum nebenberuflichen C-Kirchenmusiker beim Bistum Münster absolviert.

Schon als kleiner Junge liebäugelte Lutterbeck neben dem Kontrabass-Unterricht mit dem Klavier, das die Familie zu Hause stehen hat. „Ich habe mich immer mal wieder an das Instrument gesetzt und versucht zu spielen“, erinnert sich der junge Mann. Auf Anraten seines Lehrers nahm er schließlich Klavierunterricht, lernte Fingersatz, Blattspiel und mehr. „Irgendwann hatte ich das Gefühl, etwas Neues lernen zu wollen“, blickt er zurück. Die Goldhochzeit seiner Großeltern Anfang 2023 gab den Anstoß: „Es wäre doch schön, wenn ich dabei ein bisschen auf der Orgel spielen kann, dachte ich mir“, berichtet Lutterbeck.

Liturgisches Orgelspiel als Herausforderung

Er nahm Unterricht bei Kirchenmusiker Wilfried Thorwesten, spielte für seine Großeltern drei Lieder auf der Orgel. „Mein Lehrer hat mich ermutigt, dranzubleiben und mich für den C-Kurs anzumelden“, sagt Lutterbeck, dem die „Königin der Instrumente“ nicht unbekannt ist. Als langjähriger Messdiener und Mitglied des Kirchenchores „Cappella Joannea“ der Pfarrei St. Johannes, in dem auch die Mutter und Oma des 17-Jährigen singt, kennt er die Orgel aus nächster Nähe.

Die Vielfalt ist es, die Lutterbeck an dem Instrument reizt. „Man kann die Orgel laut und pompös spielen, aber auch mit leisen und ruhigen Tönen etwas gestalten“, sagt er. Die Oboe und die „Vox humana“, das die menschliche Stimme nachahmt, gehören zu seinen Lieblingsregistern. Weiterhin nimmt Lutterbeck einmal pro Woche Orgelunterricht bei Thorwesten. Für den theoretischen Teil treffen sich die Teilnehmenden des Ausbildungskurses immer freitags von 17 bis 21 Uhr in der Kirchenmusikschule in Münster. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Gehörbildung müssen sie Sprechen und Singen sowie Meilensteine der Musikgeschichte und allgemeine Details zum Orgelbau lernen. Das Fach Tonsatz fällt dem erfahrenen Musiker leicht, herausfordernd seien dagegen das liturgische Orgelspiel und die gregorianischen Gesänge.

Vielleicht mal einen Chor leiten

Lutterbeck schätzt den persönlichen Austausch am Rande des Unterrichts in Münster und bei Studientagen wie zuletzt in Kevelaer. „Wir alle bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit, das kann sehr bereichernd sein.“ Gut kann er sich die nebenberufliche Begleitung von Gottesdiensten auf der Orgel vorstellen, ebenso gut aber auch die Leitung eines Chores – denn auch letzteres lernen die C-Kurs-Absolventen während des Unterrichts. „Um schnellere Fortschritte zu machen, muss ich aber noch etwas üben“, sagt Lutterbeck lachend.

Schon in diesem Herbst beginnt der nächste Ausbildungskurs zum C-Kirchenmusiker, Anmeldungen dazu sind ab sofort möglich. Voraussetzung für den Besuch des C-Kurses sind gute Grundkenntnisse im Klavierspiel, eine bildungsfähige Stimme, das Erkennen von einfachen Intervallen und Harmonien sowie Freude am Erlernen des Orgelspiels und an der Chorleitung. Bewerbungen sind bis Sonntag, 1. September, möglich. Weitere Informationen gibt es im Referat Kirchenmusik des Bistums Münster unter der E-Mail-Adresse kirchenmusik(at)bistum-muenster.de unter der Telefonnummer 0251/495569.

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