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Die Stelle des Spielleiters der Passionsspiele Oberammergau für 2030 soll nicht mehr hinter verschlossenen Türen vergeben werden. Bewerbungen seien bis Jahresende möglich, heißt es. Das sei kein "Commitment" gegen Leiter Christian Stückl.
Der langjährige Spielleiter der Passionsspiele Oberammergau, Christian Stückl, ist für die Aufführung 2030 nicht automatisch gesetzt. Die Stelle des Spielleiters solle nicht - wie bisher - hinter verschlossenen Türen vergeben werden, sondern in einem transparenten Verfahren, sagt Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe der Gemeinderat beschlossen.
Alle aus dem Ort, die am Spielleiter-Posten Interesse haben, könnten sich bis Ende 2024 bewerben. Dass Stückl den Schritt laut Medienberichten als Affront auffasse, könne er zwar nachvollziehen, sagt Rödl. Aber bei dem Beschluss gehe es um kein "Commitment" gegen Stückl.
Passionsspiele Oberammergau: Das Bewerbungsverfahren
Vielmehr seien dem Gemeinderat mehrere Personen bekannt, die Interesse hätten, 2030 Spielleiter der Passionsspiele zu werden. Dies sei bisher nur jemand geworden, der gute "Connections" in den Gemeinderat gehabt habe. Eine so intransparente Stellenvergabe passe nicht mehr in die Zeit, gibt Rödl zu bedenken.
Interessenten sind aufgerufen, sich bis 31. Dezember zu bewerben. Der Gemeinderat trifft dann eine Vorauswahl. Die ausgewählten Kandidierenden sollen dann bis 31. März 2025 Ideen und Konzepte für die Passionsspiele 2030 in einer Bürgerversammlung vorstellen. Der Gemeinderat entscheide auf dieser Grundlage bis 31. Mai 2025, wer Spielleiter werde, erläutert Rödl.
Die Passionsspiele Oberammergau
Die Oberammergauer Passionsspiele werden alle zehn Jahre in dem Ort mit 5.500 Einwohnern aufgeführt. Mehr als 400.000 Menschen aus aller Welt besuchten vor zwei Jahren die - coronabedingt verschobenen - mehr als 100 Vorstellungen über die letzten Tage im Leben Jesu. Mehr als 2.000 Laiendarsteller aus Oberammergau standen auf der Bühne. Die nächsten Passionsspiele, die auf ein Pestgelübde von 1633 zurückgehen, sind für 2030 geplant.
