Pop-Art-Plakate bundesweit zu sehen

Sozialpfarrer Kossen zeigt Gesicht für Kampagne des Arbeitsministeriums

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Was ist mir bei meiner Arbeit wichtig? Das hat das Bundesarbeitsministerium für eine Plakat-Kampagne zehn Menschen gefragt. Auch ein katholischer Priester gibt Auskunft: der als Sozialpfarrer bekannte Peter Kossen aus Lengerich.

Als die Agentur aus Berlin bei ihm anrief, hat Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich im Kreis Steinfurt spontan zugesagt. Im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums planten die Marketingleute aus der Hauptstadt eine bundesweite Kampagne mit dem Titel „Unser Land in Arbeit“. Kossen ist nun Teil davon.

Zehn Menschen quer durch das Land, die Arbeitswelt und die Gesellschaft wurden interviewt, porträtiert und dokumentiert. Ihnen gemeinsam: Sie sehen einen besonderen Wert in ihrer Arbeit, der über das Geldverdienen hinausgeht. „Dass sie in diesem Kontext die katholische Kirche und den Beruf des Priesters im Blick hatten, fand ich spannend“, sagt Kossen.

Video-Statement zum Plakat

Die Plakate im Pop-Art-Style, die ab sofort bundesweit zu sehen sind, werden ergänzt durch kurze Videostatements, die über einen QR-Code abrufbar sind. „Gedreht wurde in unserer Kirche und im Pfarrhaus“, erzählt Kossen. Kampagnenauftakt war am 25. September mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in einer Berliner Galerie, auch Pfarrer Kossen war vor Ort.

Einen ganzen Freitag war das zehnköpfige Agenturteam in Lengerich, um Fotos zu machen und die Videosequenzen aufzunehmen. Dabei ging es um Fragen wie: Was ist mir bei meiner Arbeit wichtig? Wofür brenne ich?

Für seine Antworten musste Kossen nicht lange überlegen: „Ich möchte Menschen – unabhängig von Nationalität, Religion und Alter – zusammenbringen.“ Das zu tun, sieht er als zutiefst christlichen Auftrag. Weltoffenheit und Solidarität statt Abweisung und Ausgrenzung, dafür tritt er ein, gerade in der gegenwärtigen Migrationsdebatte.

Kossen: Wir brauchen Migranten

Seit Jahren setzt sich Kossen für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrantinnen und Migranten ein, hat einen Verein gegründet, der sich engagiert. Seine Botschaft: „Wir brauchen die Menschen, die aus anderen Teilen der Welt zu uns kommen, um unsere Gesellschaft in vielen Bereichen überhaupt am Laufen halten zu können.

Das gelte etwa für die Pflege, aber auch für viele Dienstleistungen. Jenseits der „Brauchbarkeit“ von Migrantinnen und Migranten sei es, so Kossen, „eine Frage der Menschlichkeit und der Würde, mit welcher Haltung unsere Gesellschaft mit denjenigen umgeht, die ihre Heimat aus verschiedenen Gründen zu verlassen gezwungen waren“.

Das Ziel der Kampagne

Doch warum diese Kampagne? Dazu erklärt das Ministerium: „Wir wollen von unserem Land ‚in Arbeit‘ erzählen – durch die Geschichten derjenigen, die mit ihrer Arbeit unser Land zusammenhalten und nach vorne bringen.“ Dafür wurden Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und unterschiedlicher Herkunft ausgesucht.

Entstanden sind fotografische Porträts mit Zitaten, die knapp benennen, was ihre Arbeit den zehn Protagonisten bedeutet. Pfarrer Kossen hat es so zusammengefasst: „Arbeit ist für mich, dem Leben in seiner Vielfalt zu begegnen.“

"Mehr als Lohnerwerb"

Arbeit sei zweifellos mehr als Lohnerwerb. Fürsorge, Verantwortung und Sicherheit müssten genauso wie Integration, Kultur und Austausch eine Selbstverständlichkeit sein. Dies wolle die Kampagne des Arbeitsministeriums deutlich machen.

Ganz im Sinn von Peter Kossen: „Wir müssen dafür sorgen, dass das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in unserem Land gut funktioniert.“

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