Wettkämpfe für Menschen mit geistiger Behinderung in Münster

Special Olympics: Bocholter Athleten übertreffen eigene Erwartungen

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16 Athletinnen und Athleten der Bocholter Bischof-Ketteler-Schule sind in Münster bei den Special Olympics an den Start gegangen. Medaillenerwartungen habe es gar nicht gegeben, heißt es. Doch es kam anders!

Seit Anfang des Jahres investierten Delegationsleiter Jürgen Borgert, Sportlehrer und Jugendliche viel Zeit in die Vorbereitung. Zusätzlich zum regulären Sportunterricht wurde mehrmals in der Woche trainiert. „Wir waren von Anfang an begeistert, wie toll die Kids mitmachen und wie sie sich entwickeln. Das war wahnsinnig toll, wie die gewachsen sind“, berichtet Jürgen Borgert von den Vorbereitungen.

Vor den Landes-Wettkämpfen in Münster stieg dann die Aufregung, wie die Schule mitteilt. Denn außer den Sportspielen an der Schule war die Wettkampferfahrung der Teilnehmenden eher gering. „Wir konnten auch gar nicht richtig einschätzen, wie das Leistungsniveau so sein wird und was sportlich auf uns zukommt“, so Borgert.

Special Olympics in Münster: Freude über Medaillenregen

Umso größer die Freude, dass es für die Bocholter Medaillen regnete. Bei den 100-Meter-Läufen gewannen Elmedina Gonga, Louisa Jamin, Vivien Stratmann Gold, Daria Greifeld erhielt die Silbermedaille. Mit einer Zeit von 16,21 Sekunden auf 100 Metern sicherte sich die 14-jährige Elmedina Gonga einen Platz auf dem Siegerpodest. Mireille Pfrob gewann beim Kugelstoßen den 3. Platz.

Die 4x50 Meter Freistil-Schwimmstaffel holte mit Joel Vinmanns, Nico Hellerforth, Nick Vormerkung und Jan Steffen Bronze. „Unsere Schwimmer waren in den Klassifizierungsläufen so gut, dass sie in den Finals gegen Top-Leistungsschwimmer antreten mussten. Sie gehören tatsächlich zu den besten zehn Schwimmern über 50 Meter Freistil in NRW“, freut sich Delegationsleiter Jürgen Borgert mit seinen Schülern. Für die Athleten eine tolle Erfahrung, die ganz viel Selbstbewusstsein gibt.

Special Olympics: Mit dem Fanbus zum Anfeuern

Die Förderschule ist mit ihren Athleten für die Dauer der Wettkämpfe in Münster geblieben. Am Donnerstag reiste dann ein Fanbus aus Bocholt an, um die Bocholter Athleten bei ihren Wettkämpfen zu unterstützen. „Auch für die Kinder, die als Zuschauer mitgefahren sind, war das eine tolle Erfahrung. Denn zum Sportsgeist gehört ja auch das Anfeuern, das Mitfiebern“, sagt Schulleiter Ronald Lenkenhoff, der mit dem Klapprad zwischen den Spielstätten hin und her fuhr, um keinen Wettkampf zu verpassen.

Die Special Olympics sind die olympischen Wettkämpfe für Menschen mit geistiger Behinderung. Noch sind sie weniger bekannt als die Paralympics, aber nicht weniger spannend. Nach den Landesentscheiden in Münster folgen nun die Bundesentscheide 2025. Special Olympics International veranstaltet im vierjährigen Wechsel Weltsommer- und Weltwinterspiele und damit die weltweit größten inklusiven Sportveranstaltungen. 2023 fanden in Berlin die Weltsommerspiele statt. Das nächste große internationale Event werden die Weltwinterspiele in Turin vom 8. bis 17. März 2025 sein. Die Bocholter Athletinnen und Athleten jedenfalls haben Lust auf Olympia bekommen.

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