Raub und Verhandlungen mit den Dieben sorgten für Aufsehen

Datum steht fest: Borghorster nehmen berühmtes Stiftskreuz in Empfang

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Nach der Renovierung der Kirche St. Nikomedes in Steinfurt-Borghorst wird das berühmte Borghorster Stiftskreuz wieder seinen Platz im Kirchraum haben. Ein Förderverein kümmert sich um einen diebstahlsicheren Standort.

Im Rahmen der Wiedereröffnung der renovierten Pfarrkirche St. Nikomedes in Steinfurt-Borghorst am 22. Juni 2024 kehrt auch nach mehr als elf Jahren das berühmte Stiftskreuz wieder zurück. „Der einzigartige Kunstschatz gehört zu Borghorst. Der Tag der Rückkehr des Stiftskreuzes ist ein Festtag für die Pfarrei und darüber hinaus“, sagte der leitende Pfarrer Ludger Kaulig im Gespräch mit Kirche+Leben.

Gezeigt wird das Stiftskreuz erstmals nach mehreren Jahren im feierlichen Gottesdienst mit Bischof Felix Genn um 17 Uhr in der neugestalteten Pfarrkirche. Eingebunden wird das Stiftskreuz in die Liturgie, die mit einer Altarweihe verbunden sein wird.

Borghorster Stiftskreuz: Diebstahl am helllichten Tag

Dauerhaft wird das Stiftskreuz aus dem 11. Jahrhundert in einer Glasinstallation im Eingangsbereich des Gotteshauses präsentiert. Eingelassen ist die Vitrine zwischen Wandelementen.

Das Stiftskreuz wurde am 29. Oktober 2013 am helllichten Tag aus einem gesicherten Glasschrank gestohlen. Nach der Ermittlung der Verdächtigen konnten diese 2015 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt werden. Im September 2016 wurde auch der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem Diebstahl verhaftet.

Rückkehr des Stiftskreuzes 2017

Im Februar 2017 wurde bei einer Pressekonferenz des Bistums Münster bekanntgegeben, dass das wertvolle Kreuz unversehrt sichergestellt werden konnte. Seitdem wurde das Stiftskreuz an einem sicheren Ort verwahrt.

Beim Borghorster Stiftskreuz handelt es sich um ein Kreuzreliquiar. Es wurde um 1050 gefertigt und stammte aus der ehemaligen adeligen Damenstiftskirche zu Borghorst. Das Stiftskreuz zählt zu den Hauptwerken der europäischen Goldschmiedekunst. Das kostbare Reliquiar aus Goldblech über Holzkern ist mit Edelsteinen, Bergkristallen, Perlen und Gemmen reich verziert und enthält eingeschlossen in Bergkristallfläschchen einige bedeutende Reliquien.

Stiftskreuz mit 17 versiegelten Reliquien

Die Fläschchen umfassen 17 versiegelte Reliquien. Sie sind in der Inschrift auf der Rückseite aufgeführt. Darunter sind, wie es heißt, Reliquien „vom Holze des Herrn“, vom „Schwamme des Herrn“, vom Bette Mariens, vom Körper der Apostel Petrus und Bartholomäus und Reliquien weiterer Heiliger.

Im Sommer vergangenen Jahres gründeten engagierte Gemeindemitglieder aus Steinfurt einen Förderverein, mit dem Ziel, Spenden und Zuschüsse für eine sichere Bleibe des Borghorster Stiftskreuz zu sammeln und weitere Kirchenschätze ausstellen zu können. Darüber hinaus möchte der Förderverein kulturelle Veranstaltungen organisieren, für die Zuschüsse benötigt werden.

Borghorster Förderverein sucht Stifterinnen und Stifter

Der Förderverein hatte sich zum Ziel gesetzt, 200.000 Euro zu sammeln. „Von dieser Summe sind wir noch weit entfernt. Wir hoffen auf weitere Förderer und Stifter“, sagte Johannes Holzgreve vom Förderverein. Erste Ausstellungen und Konzerte könnten aber im Herbst veranstaltet werden.

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