Kaum noch Verbandsvertreter im Diözesanpastoralrat vorgesehen

Verbände kritisieren Woelki für Reform seines Beratungsgremiums

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Weniger Delegierte der gewählten Laienvertretung, dafür Laien per Los, die sich bewerben müssen: Kardinal Rainer Maria Woelki baut den Diözesanpastoralrat im Erzbistum Köln um. Die Verbände kritisieren das. Die demokratisch organisierte Welt der Kirche werde vernachlässigt.

Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände im Erzbistum Köln (AGKV) kritisiert eine von Kardinal Rainer Maria Woelki beschlossene Reform. Die für Herbst geplante neue Zusammensetzung seines obersten Beratungsgremiums, des Diözesanpastoralrats, sei irritierend, heißt es in einem offenen Brief. Es sei unverständlich, dass durch die Neuaufstellung auf die vielfältigen Erfahrungen der Verbände und ihrer demokratisch gewählten Vertreter verzichtet werde.

Der Diözesanpastoralrat berät Woelki in allen Fragen der Seelsorge. An dort getroffene Beschlüsse ist er aber nicht gebunden. Gleichwohl diskutierte das Gremium aus Klerikern und Laien, also Katholiken ohne Weihe, viele Themen kontrovers.

Weniger Delegierte der Laienvertretung

Woelki will den Rat von 75 auf 51 Personen verkleinern: Unter anderem soll die gewählte Vertretung der Laien nur zwei statt zehn Delegierte entsenden. Von diesen zehn Vertretern stellten die Verbände, darunter Jugend- und Frauenorganisationen, bisher fünf.

Die Verbände wenden sich auch gegen eine weitere Reform: 18 Laien sollen künftig per Los für das Gremium gewonnen werden. Dazu müssen sich Interessenten bewerben.

Laien per Los in das Gremium

Dieses Verfahren verletzt aus Sicht der Verbände demokratische Regeln. "Was passiert, wenn sich zu wenige oder zu wenig vielfältige Kandidat*innen bewerben?", so eine Frage in dem Brief. Das Argument, das Losverfahren orientiere sich an Bürgerräten, greife zu kurz. Deren Vorschläge würden demokratisch gewählten Gremien vorgelegt.

Die AGKV appelliert an die Bistumsleitung, die Pläne anzupassen und "dabei die demokratisch organisierte katholische Verbandswelt als zentralen Bestandteil des Bistums ernst zu nehmen und ausgewogen zu beteiligen".

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