Zur Pfarrei – und Kirchenvorstandswahl 2021 im Bistum Münster

Pfarreirats-Kandidat Jan Plagge: Wandel klappt nur gemeinsam

  • Anfang November können Katholikinnen und Katholiken mitbestimmen, wer für die nächsten Jahre ihre Interessen in der Pfarrgemeinde vertritt.
  • In Hörstel kandidiert Jan Plagge für den Pfarreirat.
  • Der 32-jährige IT-Experte setzt auf digitale Vernetzung, um stärker projektbezogenes Engagement zu unterstützen.

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Pfarreirat – das war für Jan Plagge eher das Gremium, von dem es hieß: „Da wird doch nur das entschieden, was der Pfarrer vorher mit einem elitären Grüppchen besprochen hat.“ Aber, davon ist der 32-Jährige überzeugt: „Die Zeiten haben sich geändert – nicht nur, was kirchliche Hierarchien angeht.“ Von daher möchte sich Jan Plagge „voll motiviert“ in seiner neuen Gemeinde St. Reinhildis in Hörstel einbringen und stellt sich zur Wahl: „Auch wenn mich noch keiner kennt“, wie er mit einem Lachen sagt. Vor seinem Umzug war Jan Plagge in St. Pankratius Emsdetten aktiv, hat Jugendliche auf ihre Firmung mit vorbereitet, ist ins Zeltlager gefahren und hat eine Gruppe für erwachsene Messdiener gegründet.

Jetzt sei Zeit für etwas Neues – aber warum gerade im Pfarreirat? „Wir stehen momentan als Katholiken vor sehr großen Herausforderungen. Der Wandel kann nur mit uns allen gemeinsam funktionieren. Das kann kein Papst, oder Bischof reißen, da müssen wir alle ran“, ist seine Einstellung. „Ich habe die Idee - ob das klappt, weiß ich nicht -, dass so ein Wandel im Pfarreirat anfangen kann und dann in der Gemeinde umgesetzt wird“, sagt Jan Plagge, der hauptberuflich als IT-Experte sein Geld verdient.

 

Was passiert mit dem „Kirchenzuhause“?

 

Als Neuzugezogener hat er das Gefühl, dass sich die kirchliche Welt in Hörstel mit 12.700 Katholiken noch ein bisschen anders drehe als im eher städtisch geprägten Emsdettener Raum: „In Hörstel ist oft noch die klassische Pfarreifamilie in den Köpfen verankert.“ Das automatische Nachwachsen und Hineinwachsen von Kindern und Familien in die Pfarrei sei indes kaum noch gegeben. „Der Grundsatz ist richtig, und ein schöner Gedanke, aber das „Kirchenzuhause“ wird immer größer werden.“ Ein Fakt, auf den das Bistum Münster jetzt mit der Gestaltung neuer Pastoraler Räume reagiere.

Vor dem Hintergrund müssten die, die noch dabei sind, enger zusammengebracht werden, meint Plagge: „Wir müssen uns mit den vielen Menschen, die so vor sich hinarbeiten, noch besser vernetzen.“ Das meint er konzeptionell auf der Basis der bereits formulierten Pastoralpläne, aber auch ganz praktisch wie zum Beispiel mit einer einheitlichen Cloudlösung in der Pfarrei-IT: „Ehrenamtliche binden sich immer stärker projektbezogen. Unterlagen zu den jeweiligen Projekten sollten so bereitgestellt werden, dass unkomplizierte Übergänge möglich sind und alle digital darauf zugreifen können.“

Für den Fall, dass er gewählt wird, bringt der 32-Jährige sein Ehrenamt so auf den Punkt: „Gemeinde nicht für selbstverständlich nehmen, sondern noch mehr mit offenen Armen für die Menschen und ihre Anliegen dastehen.“

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