Britische Rockband tritt bei „Münster mittendrin“ auf

„Bollock Brothers“-Musiker: Warum habt ihr die Himmelsleiter gehen lassen?

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Die britische Rockband „The Bollock Brothers“ wird mit ihrem Frontmann Jock McDonald beim Stadtfest „Münster mittendrin“ Mitte August in Münster auftreten, und zwar an der Lambertikirche. Was ihm dieses Gotteshaus bedeutet, verrät Jock McDonald im Gespräch mit Kirche+Leben.

Herr McDonald, beim bevorstehenden Stadtfest am dritten August-Wochenende in Münster treten Sie mit Ihrer Rockband The Bollock Brothers auf der Bühne vor der Lambertikirche auf. Sie waren schon häufiger zu Gast in Münster. Was ist an der Stadt so faszinierend?

Viele Dinge faszinieren mich an Münster: zunächst die wunderbaren Kirchen. Ich als Katholik weiß das sehr zu würdigen. Auch die schönen Schwimmbäder gehören dazu, die Landschaft sowieso. Ich habe Freunde in Münster, zum Beispiel Bernie (Bernd) Redecker von der Gorilla-Bar in der Altstadt und Bernhard Kuhlmann, der Betreiber der Sputnikhalle am Hawerkamp ist, wo Konzerte und Festivals stattfinden.

Als vor einigen Monaten am Turm der Lambertikirche die „Himmelsleiter“ zu sehen war, kamen Sie extra aus London nach Münster, um die Lichtinstallation zu betrachten. Wie haben Sie das Kunstwerk empfunden?

Ehrlich gesagt war ich in der Lambertikirche zur Beichte und habe die Heilige Kommunion empfangen. Meine langjährige Freundin Sandra Newels, eine Münsteranerin, hat den Gottesdienst für mich übersetzt. Ich war absolut begeistert von der Himmelsleiter der Künstlerin Billi Thanner. Ich habe nie etwas Vergleichbares in einer Kirche gesehen. Warum habt ihr die Himmelsleiter nach Paris gehen lassen?

Sie sind gebürtiger Ire und gläubiger katholischer Christ. Was bedeutet Ihnen der Glaube? Wie leben Sie ihn?

Wir irischen Katholiken haben einen sehr ausgeprägten Glauben, ebenso meine schottische Seite – mein Vater war Schotte. Wir besuchen die Gottesdienste sehr regelmäßig, lesen die Bibel, das Alte und das Neue Testament. Meine Kirche hier in London, wo ich wohne, die Kirche Most Precious Blood, ist einzigartig. Viele Freunde und Bekannte sind von der Kirche von England zum katholischen Glauben gewechselt. Die Divine Mercy, die Barmherzigkeit, hat einen großen Einfluss auf mich. Ich verehre besonders die Heilige Maria Faustyna Kowalska, eine polnische Ordensfrau und Mystikerin, die sich für die Einführung des „Sonntags der göttlichen Barmherzigkeit“ eingesetzt hat. Ich hätte übrigens nie gedacht, dass ich mit den Bollock Brothers direkt neben der Lambertikirche am Lambertikirchplatz beim Stadtfest ein Konzert spielen würde.

Mit Ihrem Gesang widmen Sie sie sich Themen wie Kirche, Sport und Politik. Wie transportieren Sie über Ihre Rockmusik Kirche und Glauben?

Gute Frage, ich versuche eine gute Antwort: Haben Sie gesehen, dass ein Boxer, bevor er in den Ring geht, sich bekreuzigt, ebenfalls unsere Fußballer. Elvis Presley ist mit Gospelmusik aufgewachsen und hat seinen Glauben in seinen Songtexten transportiert. Ich bin diesem Beispiel gefolgt und versuche den Menschen den Glauben näherzubringen und sie zu inspirieren.

In Ihrem Rockalbum „The Dead Sea Scrolls“ beispielsweise haben Sie textlich die Bibel verarbeitet. Welche Resonanz bekommen Sie auf das Verwenden von biblischen Texten von anderen Rockmusikern und Bands?

The Dead Sea Scrolls ist eins meiner Lieblingsalben, und es war wirklich schwer, dieses Album zu schreiben und zu komponieren. Insbesondere weil die Bandmitglieder sowohl aus verschiedenen Ländern (England, Deutschland und Belgien) als auch aus verschiedenen Religionen kommen – zwei sind jüdisch, einer gehört der anglikanischen Kirche von England an, einer ist Buddhist. Aber wir lassen uns sein wie wir sind, und es funktioniert.

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