Früherer päpstlicher Botschafter in den USA

Vatikan klagt Papst-Kritiker Erzbischof Vigano des Schismas an

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Erzbischof Carlo Maria Vigano, früher Papst-Botschafter in den USA, hatte mehrfach Papst Franziskus angegriffen, dessen rechtmäßige Wahl bezweifelt. Nun klagt der Vatikan Vigano des Schismas, also der Kirchenspaltung an.

Der Vatikan beschuldigt den ehemaligen Papstbotschafter in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, des Schismas - also der Kirchenspaltung. Die Behörde für die Glaubenslehre eröffnet einen außergerichtlichen Strafprozess, wie aus einer Vorladung für diesen Donnerstagnachmittag hervorgeht, die Vigano selbst auf der Plattform X veröffentlicht.

Konkret wirft ihm die Glaubensbehörde vor, die Legitimität von Papst Franziskus zu leugnen. Damit breche er die Gemeinschaft mit dem Kirchenoberhaupt. Zudem lehne Vigano die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ab und habe verschiedentlich öffentlich die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche geleugnet.

Erzbischof Vigano: Bekannt mit Verschwörungserzählungen

Der Italiener Vigano war lange Zeit Papstbotschafter in den USA. Bekannt wurde er zunächst mit Vorwürfen gegen die Kurie und Papst Franziskus, sie seien Vorwürfen gegen den früheren US-Kardinal Theodore McCarrick nicht ausreichend nachgegangen und hätten ihn stattdessen protegiert.

Später sorgte Vigano mit Äußerungen zu einer angeblichen Weltverschwörung während der Covid-19-Pandemie für Aufsehen. Es folgten weitere Angriffe auf Franziskus bis hin zu Zweifeln an dessen rechtmäßiger Wahl.

Der Beschluss der Behörde stammt laut Schreiben vom 10. Mai; am 3. Juni seien die Prozessbeteiligten benannt worden. Namen sind in der Vorladung nicht genannt. Ob Vigano den Termin wahrgenommen hat, war zunächst nicht bekannt.

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