Ex-Papst-Botschafter hatte Franziskus mehrfach angegriffen

Schisma-Prozess: Angeklagter Erzbischof Vigano lehnt Teilnahme ab

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Da Erzbischof Carlo Maria Vigano mehrfach Papst Franziskus angriff und dessen Legitimität anzweifelte, klagt der Vatikan ihn wegen Kirchenspaltung an. Vigano denkt aber offenbar nicht daran, zum Prozess zu erscheinen.

Der wegen Kirchenspaltung angeklagte Erzbischof Carlo Maria Vigano lehnt seine Teilnahme am außergerichtlichen Strafprozess gegen sich im Vatikan ab. Der frühere Papst-Botschafter in den USA sagte einem US-Internetportal, er werde nicht an dem von der vatikanischen Glaubensbehörde angestrengten Verfahren teilnehmen; es handle sich um einen "Schauprozess". Die Straftat des Schismas kann mit dem Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft (Exkommunikation) bestraft werden.

Er wolle klarstellen, dass er am 20. Juni nicht in den Vatikan gegangen sei, dass er "nicht die Absicht habe, am 28. Juni zum Heiligen Offizium zu gehen, und dass ich dem Dikasterium, dessen Autorität ich nicht anerkenne, keine Erklärung oder ein Dokument zu meiner Verteidigung vorgelegt habe, noch erkenne ich die Autorität seines Präfekten an, noch erkenne ich die Autorität desjenigen an, der ihn ernannt hat". Der Präfekt ist Kardinal Victor Fernandez, ernannt hat ihn Papst Franziskus.

Die Vorwürfe des Vatikans gegen Vigano

Die Aussagen entsprechen den Beschuldigungen in der Vorladung der Glaubensbehörde, die Vigano auf der Plattform X veröffentlichte. Konkret wirft ihm die vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil als "Heiliges Offizium" bezeichnete Behörde vor, die Legitimität von Papst Franziskus zu leugnen. Damit breche er die Gemeinschaft mit dem Kirchenoberhaupt. Zudem lehne Vigano die Beschlüsse des Konzils ab und habe verschiedentlich öffentlich die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche geleugnet.

Vigano war lange Zeit Botschafter des Papstes in den USA. Später sorgte der Erzbischof mit Äußerungen zu einer angeblichen Weltverschwörung während der Covid-19-Pandemie für Aufsehen. Es folgten weitere Angriffe auf Franziskus bis hin zu Zweifeln an dessen rechtmäßiger Wahl.

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