Offenbar wegen geplanter Theateraufführung

Erzbischof will Toulouse gegen den Teufel und böse Mächte schützen

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Mit Satan dürfe man nicht ungestraft spielen, sagt Erzbischof Guy de Kerimel. Weil eine Künstlergruppe in wenigen Tagen eine Gruselshow in Toulouse plant, will der Geistliche seine Bischofsstadt besonders schützen.

Der Erzbischof von Toulouse, Guy de Kerimel, wird am Mittwoch die französische Stadt bei einer Messe dem Herzen Jesu weihen. „Nach einem Austausch mit dem Bischofsrat und einer Reihe von Christen in der Diözese erschien es mir wichtig, einen spirituellen Akt zu ergreifen, der unsere Stadt Toulouse und unsere Diözese vor diesen dunklen Bedrohungen und der Verzweiflung schützt“, heißt es in einer Mitteilung des Erzbistums.

Medien führen den Gottesdienst auf eine geplante Theateraufführung der Gruppe „La Machine“ in der Stadt zurück. Das Event Ende Oktober trägt den Titel „Die Pforte der Finsternis“ und wird mit Figuren wie dem Minotaurus, Satansdarstellungen und Skeletten beworben. Zudem zeigt das Plakat der Veranstaltung Kirche und Wahrzeichen der Stadt in einem Flammenmeer. Pfarrer des Erzbistums hatten die Aufführung scharf kritisiert.

„Mit Satan nicht ungestraft spielen“

In einem Interview sagte Erzbischof Kerimel Anfang Oktober: „Wenn die Hölle zu einem unterhaltsamen Spektakel gemacht wird, kann das für einen Pfarrer nur verstörend sein.“ Zudem sei die Darstellung brennender Kirchen nach Brandanschlägen der vergangenen Monate in Frankreich „sehr geschmacklos“.

Er wolle keinen Krieg gegen die Kunst führen, es sei aber wichtig, als Christ gegen derartige Darstellungen die Stimme zu erheben, so der Erzbischof. Mit Satan dürfe man nicht ungestraft spielen.

„Verharmlosung des Bösen“

Kerimel bezeichnete die Veranstaltung als „Verharmlosung des Bösen“, die auf ein tieferliegendes Phänomen verweise. Frankreich vergesse seine christliche Vergangenheit und beschwöre „heidnische Figuren wie den Minotaurus“. Es sei ein Versuch, „2.000 Jahre Katholizismus auszulöschen“. Das habe sich auch bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von Paris gezeigt, so der Erzbischof.

Der Initiator der Aufführung, Francois Delaroziere, wehrte sich in französischen Medien gegen die Vorwürfe. Er wolle keine religiösen Gefühle verletzen.

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