Jahresbericht 2023 der Konferenz Weltkirche

624 Millionen Euro: Katholische Kirche in Deutschland hilft weltweit

Anzeige

Mit etwa 624 Millionen Euro hat die katholische Kirche in Deutschland 2023 weltweit Hilfsprojekte gefördert. Die Summe kam großteils durch Spenden der Katholikinnen und Katholiken zusammen - und sie ist nicht einmal vollständig.

Mit rund 624 Millionen Euro hat die katholische Kirche in Deutschland 2023 weltweit Hilfsprojekte gefördert. Der Betrag, der größtenteils durch Spenden an kirchliche Hilfswerke, Ordensgemeinschaften und Bistümer zusammenkam, liegt 49 Millionen Euro unter dem Rekordwert von 2022 (673 Millionen Euro), teilt die Konferenz Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz mit.

Hauptempfänger der Gelder waren laut Jahresbericht mit mehr als 215 Millionen Euro Projekte in Afrika. In Asien und Lateinamerika kamen jeweils rund 150 Millionen Euro an, 85 Millionen verblieben für Projekte in Europa. Weitere 39 Millionen Euro seien für länderübergreifende Projekte aufgewendet worden.

Spenden und öffentliche Mittel

Mit rund 486 Millionen Euro wurde der Großteil der Fördergelder über die Hilfswerke vergeben. Diese hätten 2023 mehr als 617 Millionen Euro eingenommen, davon mehr als 280 Millionen Euro (2022: 332 Millionen Euro) durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erbschaften sowie rund 210 Millionen Euro (2022: 221 Millionen Euro) durch öffentliche Mittel. Demgegenüber standen Ausgaben von mehr als 650 Millionen Euro. Neben Mitteln für Projektförderung zählten dazu auch Kosten für Werbung, Bildungsarbeit und zur Bildung von Rücklagen.

Bei den Ordensgemeinschaften stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr von 103 auf 106 Millionen Euro an, ebenso die Ausgaben von 100 auf 114 Millionen Euro. Mehr als 98 Millionen Euro seien von den Orden für Hilfsprojekte eingesetzt worden. Die 27 Bistümer hätten mit Projektförderung in Partnerdiözesen fast 55 Millionen Euro aufgewendet.

Weniger als im Rekordjahr 2022 - die Gründe

2022 hatte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu einem Spendenrekord geführt. Das Minus im Vergleich zum Vorjahr ist aber auch auf sinkende Zuschüsse aus Kirchensteuern und weniger öffentliche Mittel zurückzuführen.

"Angesichts mancher Tendenz, Verantwortung auf das nationale Umfeld zu reduzieren, begegnen wir hier auch einem Stück Gegenkultur", sagt Augsburgs Bischof Bertram Meier, Vorsitzender der Weltkirche-Kommission der Bischof. Er weist zudem darauf hin, dass Direktüberweisungen vieler katholischer Verbände, Schulen und Pfarreien an ausländische Partner im Bericht nicht erfasst sind.

Der Konferenz Weltkirche gehören Vertreter der Bischofskonferenz, der Bistümer, der Deutschen Ordenskonferenz, der weltkirchlichen Hilfswerke, der katholischen Verbände sowie anderer weltkirchliche Einrichtungen in Deutschland an.

Anzeige