Erst eines von sieben Bistümern in Bayern legte Studie vor

Missbrauch: Bistum Regensburg gibt externe Untersuchung in Auftrag

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Bisher hat erst eines der sieben Bistümer in Bayern ein externes Gutachten zu sexuellem Missbrauch vorgelegt. Mehrere Bistümer arbeiten an Studien - nun zieht Regensburg nach.

Das Bistum Regensburg will Fälle sexualisierter Gewalt von 1945 bis zur Gegenwart erforschen lassen. Den Auftrag für eine historische wissenschaftliche Studie erhalte der Regensburger Anwalt Ulrich Weber, teilt das Bistum mit. Den Vertrag unterzeichneten Weber, der Vorsitzende der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum (UAK), Horst Böhm, und Generalvikar Roland Batz. Die Kosten für das Projekt trage die Diözese.

Weber war bereits 2017 mit dem Bericht zu Missbrauch und Gewalt bei den Regensburger Domspatzen befasst. Dabei hatte er auch die Rolle von Georg Ratzinger, dem langjährigen Leiter des Chors und Bruder von Papst Benedikt XVI., untersucht. Er bescheinigte Georg Ratzinger, weggeschaut zu haben und trotz Kenntnis von Gewaltvorfällen nicht eingeschritten zu sein.

Missbrauch: Erst ein bayerisches Bistum legte Studie vor

UAK und Diözese versichern, ihnen sei daran gelegen, in der neuen Studie Taten, Vorwürfe und Verdächtigungen aufzuarbeiten. Webers Team gehe die Aufgabe im Schulterschluss mit der UAK an. Wann mit Ergebnissen zu rechnen sei, könne noch nicht gesagt werden.

Von sieben bayerischen Bistümern hat bisher nur München-Freising 2022 ein Missbrauchsgutachten einer Rechtsanwaltskanzlei vorgelegt. Weitere Untersuchungen werden derzeit in Augsburg, Bamberg, Passau, Würzburg und nun Regensburg erarbeitet. Das Bistum Eichstätt gibt auf seiner Internetseite an, eine externe Aufarbeitung vorzubereiten.

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