Eva Maria Welskop-Deffaa: Frage der Fairness

Caritas-Präsidentin: Reiche Senioren sollen mehr in Pflegekasse zahlen

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Leistungsfähige Seniorinnen und Senioren sollen selbst mehr in die Pflegekassen einzahlen, findet die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa. Warum sie das eine Frage der Solidarität und Fairness findet.

Seniorinnen und Senioren, die über ein gewisses Vermögen verfügen, sollten aus Sicht der Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa selbst mehr in die Pflegekassen einzahlen. Für eine erfolgreiche Pflegepolitik sei es entscheidend, die finanziellen Lasten nicht allein auf die junge Generation zu schieben, sagte die Chefin des katholischen Sozialverbandes den Zeitungen der Funke-Gruppe.

"Zu einem fairen Risikoausgleich gehört, die leistungsfähigen Senioren und Seniorinnen solidarisch zu beteiligen. Es kann nicht sein, dass die Pflegeversicherung zuvörderst das Vermögen der Wohlhabenden schont."

Regierungsbericht zu Finanzen der Pflegeversicherung

Die Zukunft der Pflege berge "erheblichen demografischen und sozialen Sprengstoff", so Welskop-Deffaa. Sie bezog sich auf den Bericht der Bundesregierung zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung, den das Kabinett am heutigen Mittwoch behandeln will.

Demnach glauben knapp drei Viertel der Menschen in Deutschland, dass sich in den 2030er Jahren nur noch wohlhabende Bürger eine gute Pflege leisten könnten. Die Caritas-Präsidentin forderte zügige Maßnahmen: “Die Bundesregierung darf diese Riesenaufgabe nicht einfach in die nächste Legislaturperiode schieben.”

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