Ordensfrauen lehnen Reformkurs der Kirche ab

Abtrünnige Nonnen in Spanien exkommuniziert – weitere Schritte drohen

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Spanische Ordensfrauen, die sich von der Kirchenleitung wegen des Reformkurses der Kirche losgesagt hatten, sind nun offiziell exkommuniziert. Das Erzbistum Burgos droht weitere Schritte an.

Nach ihrer Exkommunikation und Entlassung aus dem Orden droht zehn abtrünnigen Nonnen des spanischen Klosters Belorado die Räumung. Nachdem sie sich selbst freiwillig von der katholischen Kirche losgesagt hätten, hätten sie keinen Anspruch mehr auf den Verbleib im Kloster oder auf dessen Vermögen, erklärt das Erzbistum Burgos. Wenn sie nicht "in naher Zukunft" freiwillig auszögen, werde man rechtliche Schritte einleiten.

Am Wochenende hatte Erzbischof Mario Iceta ein offizielles Dekret der Exkommunikation (Ausschluss aus der Kirchengemeinschaft) unterzeichnet, nachdem die zehn Ordensfrauen mit Ablauf eines Ultimatums noch einmal bekräftigt hatten, den Weisungen der Kirchenleitung nicht mehr Folge zu leisten.

Nicht alle Ordensfrauen des Klosters machen Schisma mit

Die abtrünnigen Ordensfrauen erklärten im Mai, es sei in den vergangenen Jahren mit Blick auf den Reformkurs des Vatikans zu einer schleichenden Entfremdung gekommen. Die Gruppe unterstellte sich der Autorität eines ebenfalls abtrünnigen Geistlichen namens Pablo de Rojas. Der Leiter der ultrakonservativen Vereinigung "Pia Unio Sancti Pauli Apostoli" mit Sitz in Bilbao erkennt alle Päpste nach Pius XII. (1939-1958) nicht an. 2019 wurde er exkommuniziert, weil er sich irregulär zum Bischof weihen ließ.

Neben den zehn exkommunizierten Nonnen leben fünf ältere und pflegebedürftige im Kloster. Sie haben sich dem Schisma nicht angeschlossen. Der Klarissenorden will nach eigener Aussage für diese fünf im Kloster verbleibenden Schwestern sorgen.

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