Gebetstag für den Frieden am 7. Oktober ausgerufen

Papst zu Weltsynode-Beginn: Kein Parlament, sondern Ort des Zuhörens

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Vier Wochen lang berät die katholische Weltsynode in Rom über grundlegende Reformen. Zum Auftakt rief der Papst die Teilnehmenden zum Zuhören auf. Und mahnte sie zu Bescheidenheit.

Mit einer Mahnung an die Teilnehmenden, zuzuhören und eigene Meinungen zu relativieren, hat Papst Franziskus die abschließende Vollversammlung der katholischen Weltsynode eröffnet. In einem Gottesdienst sagte er: „Unsere Versammlung ist keine parlamentarische Versammlung, sondern ein Ort des Zuhörens in Gemeinschaft.“ Bis zum 27. Oktober berät die Synode über grundlegende Reformen in der Kirche.

Franziskus betonte, es gehe darum, „Harmonie in der Vielfalt zu schaffen“. Die Synode sei „ein Weg, bei dem der Herr uns die Geschichte, die Träume und die Hoffnungen eines großen Volkes in die Hände legt. Von Schwestern und Brüdern, die in der ganzen Welt verstreut sind, die vom gleichen Glauben beseelt sind.“ Die Synode solle „mit ihnen und für sie versuchen zu verstehen, welchen Weg wir gehen müssen, um dorthin zu gelangen, wohin der Herr uns führen will.“

Warnung vor Arroganz – Mahnung an mögliche Vordenker 

Scharf verwarnte der Papst jene, die „arrogant meinen und behaupten, das alleinige Recht zu haben, die Stimme des Herrn zu hören“. Die Synodalen sollten aus ihren Beiträgen keine „zu verteidigende Positionen oder durchzusetzende Agenden“ machen. Sie seien „Gaben, die wir teilen wollen, auch mit der Bereitschaft, das Eigene zu opfern, wenn dies dazu dienen kann, gemeinsam etwas Neues nach Gottes Plan ins Leben zu rufen“.

Mögliche Vordenker der Versammlung mahnte der Papst zu Bescheidenheit. „Unter uns gibt es viele starke, gut vorbereitete Menschen, die fähig sind, sich mit kraftvollen Gedankengängen und brillanten Einsichten emporzuschwingen.“ Das sei ein Reichtum, der aber zu gegebener Zeit mit der Fähigkeit kombiniert werden müsse, „die Muskeln zu entspannen und sich niederzubeugen“.

Gebetstag für den Frieden

Die Synode verlange angesichts ihrer Bedeutung von den Teilnehmenden, „groß“ zu sein – „im Geist, im Herzen, in den Ansichten“. Die anstehenden Themen seien „groß“ und nicht leicht, die Zusammenhänge weit und universell.

Während des Gottesdienstes rief Franziskus für den 7. Oktober zum weltweiten Gebet auf: „Ich bitte für den kommenden Montag alle um einen Tag des Fastens und des Betens für den Frieden in der Welt.“ Er selbst werde bereits am Sonntag in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore mit den Synodalen einen Rosenkranz für den Weltfrieden beten.

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