Themenwoche Dankbarkeit (3) - aus Rheine

Lehrerin Anna Plüth ist dankbar für Verständnis, Kaffee und Nächstenliebe

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Das Erntedankfest ist wunderbar! Wie geschmackvoll da Ähren, Äpfel, Kürbisse und viele andere Früchte der Erde zusammengestellt werden und ein herrlich idyllisches Bild ergeben! Doch der Tag ist auch eine gute Gelegenheit, über die Ernte des eigenen Lebens nachzudenken. Davon erzählt heute Lehrerin Anna Plüth aus Rheine.

Unser Jahr war ungewohnt turbulent. Nach meiner Elternzeit bin ich in Teilzeit wieder als Lehrerin eingestiegen – jetzt mit kleinem Kind. Das hat viel verändert. Ganz viele Strukturen, die man sich über Jahre erarbeitet hat, greifen mit Kind nicht mehr.

Weil es jetzt noch mehr Bedürfnisse gibt, die berücksichtigt werden müssen. Das, wofür ich in diesem Jahr am dankbarsten bin, ist wie sehr wir uns auf Familie und Freunde verlassen können. Und dass unser Kind von so vielen geliebt und mitgetragen wird.

Die Großeltern sind ganz viel da

Themenwoche Dankbarkeit:
Zum Erntedankfest am 6. Oktober hat sich Kirche+Leben mit unterschiedlichen Menschen unterhalten, wofür sie im vergangenen Jahr dankbar sind. Außerdem fragen wir Autorin Beatrice von Weizsäcker, warum Danken uns guttut.

Man spricht ja davon, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen. Vorher war das nicht nötig, da konnte man alles selber managen. Jetzt merken wir, wie viele Dörfer wir haben, die uns unterstützen. Allen voran die Großeltern, die ganz viel da sind. Aber nicht nur da, auch auf der Arbeit ist viel Verständnis für die Situation. 

Mit Kind ist man gerade am Anfang, wenn das Kind in die Betreuung geht, viel häufiger krank. Da gab es bei uns immer nur Verständnis. Mit Kind ist man – egal wie gut man durchgeplant ist – nie zu 100 Prozent kalkulierbar. Dann kommen noch kurze Nächte dazu.

Dankbar für die Nächstenliebe

Meine Kolleginnen und Kollegen – egal ob selbst mit Kindern oder ohne – haben immer einen lieben Spruch oder einen Kaffee extra für mich und helfen, wo sie können. Mein Chef schaut zum Beispiel bei Terminen, dass ich sie gut mit den Betreuungszeiten vereinbaren kann. Selbst meine Schülerinnen und Schüler sind da sehr empathisch und fragen nach, zum Beispiel ob ich wenig geschlafen habe.

Das ist auch im christlichen Sinn Nächstenliebe, die einem da entgegengebracht wird. Es ist schön, wenn das Kind gesehen wird und die neue Situation, aber auch ich als Mensch. Dafür bin ich dankbar, das ist nicht selbstverständlich und das weiß ich auch.

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