Sommer-Auszeit: Tipps der Redaktion (4)

Lüneburg: Traumhaft mittelalterliche Stadt mit Charme

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Lüneburg – 77.000 Einwohner, südlich von Hamburg gelegen, eine Stadt, die vielleicht nicht erste Wahl bei Städtetouristen ist. Und dennoch ist ein Kurzurlaub an der Ilmenau lohnenswert.

Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich in dieses traumhafte mittelalterliche Städtchen verliebt habe. Ich mag die nordische Kulisse aus handfestem Backstein und selbstbewusst schicken Bürgerhäusern, dazwischen die liebliche Ilmenau.

Überall in seiner Altstadt atmet Lüneburg den Stolz alter Hansezeiten als bedeutsames Zentrum des Salzhandels, einen herb-stillen Reichtum, der nicht protzt, aber selbstbewusst weiß, was er hat.

Drei Tipps für Lüneburg

Themenwoche „Sommer-Auszeit“
Gut jeder vierte Deutsche machte 2023 Urlaub im eigenen Land. Zu Recht, findet die Redaktion, denn Deutschland hat viel zu bieten. Ob kurzfristig oder länger geplant: Kirche+Leben macht sechs Ausflugs-Vorschläge – von der Ostsee bis nach München.

Darum ist Lüneburg sicherlich einerseits romantisch, andererseits von echtem historischem Charme, zudem nicht zuletzt so manche – vornehmlich protestantische – Kirche gehört. Drei Tipps, die neben dem Schlendern durch die Gassen und dem Wandern durch die Heide ringsum lohnenswert sind:

1. Das ehemalige Benediktinerinnenkloster Lüne vor den Toren der Stadt, bis heute evangelisches Damenstift mit eigener Äbtissin. 1172 gegründet, können bis heute über knarzende Holzdielen die winzigen Zellen der einst dort lebenden Nonnen besichtigt werden. Die Klosterkirche, der Kreuzgang, auch das Textilmuseum sind überwältigend!

2. Die große Backsteingotik-Kirche St. Michaelis mit ihrem trutzigen Turm. Auch dieses Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert geht auf eine benediktinische Gemeinschaft zurück. Johann Sebastian Bach hat an der zugeordneten Schule seinen Abschluss gemacht, sodass auch von der „Bachkirche St. Michaelis“ die Rede ist. Spektakulär sind die massigen, aber deutlich schief stehenden Säulen, was mit dem Salzabbau in der Stadt zu tun hat. Bedeutsam: der Hochaltar, der Taufstein, die Kanzel und ein sehr beeindruckender Friedensleuchter in Form einer Weltkugel im linken Seitenschiff.

3. Die kleine, feine, ebenfalls der Backsteingotik zuzurechnende Kirche St. Nicolai (15. Jahrhundert). Die geradezu intime Atmosphäre tut nach einem Stadtbummel ungemein gut. Dabei den Wandelaltar (um 1440) mit seinen 20 Szenen über das Leben Jesu zu betrachten, ist eine echte geistliche Bereicherung.

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