Bischofskonferenz-Vorsitzender zu Migration, Abtreibung, Sterbehilfe

Bätzing: Gesellschaft darf sich nicht gegeneinander aufwiegeln lassen

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Polarisierte Debatten, Rufe nach Verschärfungen in der Migrationspolitik, mögliche Liberalisierung der Abtreibungsregeln: Bischof Georg Bätzing hat für die katholische Kirche Position bezogen. Unter seinen Zuhörern war Kanzler Olaf Scholz.

Zu weniger Polarisierung und mehr Zusammenhalt ruft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, auf. In aktuellen Debatten dürfe sich die Gesellschaft nicht gegeneinander aufwiegeln lassen, forderte er in Berlin beim Michaelsempfang der katholischen Kirche für Vertreter aus Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Prominentester politischer Gast war Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Mit Blick auf Rufe nach Verschärfungen der Asylgesetze sagte Bätzing, die Kirche müsse aus dem christlichen Menschenbild heraus Position beziehen. Dazu gehöre, die Not der Schutzsuchenden zu sehen und für einen rechtsstaatlichen und menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten einzutreten.

Bätzing in Sorge wegen des Lebensschutzes

In den Debatten über Sterbehilfe und über eine Liberalisierung der Abtreibungsregeln stehe die katholische Kirche für konsequenten Lebensschutz "am Anfang und am Ende des Lebens", so der Limburger Bischof. Alle Versuche, diesen Lebensschutz abzustufen, "erfüllen uns mit Sorge".

Bätzing sagte, er sehe die Komplexität dieser Themen und plädiere nicht für einfache Lösungen. Aber: "Ich bitte sehr, den Schutzanspruch des Menschen am Anfang und am Ende seines Lebens gegenüber anderen Rechtsgütern nicht geringer zu gewichten." Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hatte im April Empfehlungen für eine Liberalisierung der Abtreibungsregelungen vorgelegt.

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