Der Reporter-Blog von der Messdienerwallfahrt in Rom

Ministrantenwallfahrt 2024 (#5): Ein Pfarrer als Stadtführer und etwas Pause

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Mehrere zehntausend Ministrantinnen und Ministranten pilgern nach Rom - unter ihnen Kirche+Leben-Volontär Paul Hintzke. In einem täglichen Blog schreibt er über die Stimmung unter den Teilnehmenden und über persönliche Erfahrungen.

31. Juli 2024, Mittwoch – Messdiener mit Knopf im Ohr, Rom

Moin aus Rom, nach der großen Audienz am Dienstag mit Papst Franziskus gingen es heute die Teilnehmenden aus dem Bistum Münster etwas ruhiger an. Sie fuhren am Vormittag ans Meer, um sich am Strand zu erholen. Doch nicht alle Gruppen schließen sich dem offiziellen Programm des Bistums an. Wie zum Beispiel die rund 75 Ministranten aus dem Nordkreis Kleve. Sie werden erst am Freitag zum Strand fahren.

Denn Pfarrer Theo Kröll aus der Kirchengemeinde Hl. Johannes der Täufer kennt die „Ewige Stadt“ wie kein zweiter. Da müssen eine Menge Sehenswürdigkeiten besichtigt werden. Kröll ist hier in etwa Reiseleiter und Stadtführer in einem. Über sein Mikro gibt er Anweisungen wie: „Und aufstehen, es geht weiter“ und „Einmal alle zügig über die Straße, bitte“.

Über Mikro bleiben alle Ministranten informiert

Gleichzeitig gibt Pfarrer Kröll auch Infos zu den Sehenswürdigkeiten Roms an seine 75 Zuhörer, die alle ein Knopf im Ohr haben. Im Baptisterium des Lateran zeigte uns Kröll so das Taufbecken. Seine Ausführungen gab er über sein Mikro wieder. Als plötzlich eine polnische Ministrantengruppe das historische Gebäude betrat, kam auf der Funkstrecke auch unverhofft die polnische Übersetzung dazu.

Deshalb zog es die Ministranten aus Kellen, Materborn, Kleve, Nütterden und Bedburg-Hau weiter in die Basilika Santa Croce, die für ihre verschiedenen Kreuzreliquien bekannt ist. In die Lateran-Basilika selbst schafften es die Ministranten hingegen nicht mehr. Lange Schlangen und eine verzögerte Sicherheitskontrolle ließen das Warten auf dem Vorplatz mit praller Sonner und kaum Schatten nicht zu.

Etwas Pause am Nachmittag in der Hitze Roms

Die Hitze schlägt ohnehin schon auf die Gemüter, wie mir einer der Mitorganisatoren der Fahrt, Robert Jahnsen, erzählt. Und dann noch das: Bei der Audienz am Dienstag waren sie bereits um 16 Uhr an den Sicherheitskontrollen. Auf dem Petersplatz war die Gruppe aber erst um 18:30 Uhr zu den Fürbitten. Papst Franziskus hatte da schon seine Runden zwischen den Ministranten gedreht.

Am Nachmittag stand für die Reisegruppe der Besuch in die kühlen Katakomben Roms an. Ich nahm mir allerdings ein Beispiel am offiziellen Programm des Bistums: etwas Pause am Nachmittag. Die vielen Menschen, wenig Schlaf und hohe Temperaturen führten dazu, dass meine Akkus etwas aufgebraucht waren.

Großbrand am Monte Mario

Pünktlich zum Ende meines Mittagsschlafs wurde ich allerdings nicht von meinem Wecker, sondern von kreisenden Hubschraubern geweckt. Wenige Stunden später kam die Meldung, dass ein Großbrand im Zentrum Roms ausgebrochen sei. Löschhubschrauber flogen vom Tiber zum Monte Mario. Mein Hotel liegt ungefähr genau dazwischen. Von Rauch und Brandgeruch hat man hier allerdings nichts mitbekommen.

Abzuwarten bleibt, ob auch Ministranten in Unterkünften untergebracht waren, die evakuiert werden mussten. Zunächst gab es dazu aber bislang keine Informationen.

Die Sportlichen auf der Ministrantenwallfahrt

Am Donnerstag, steht schon der letzten volle Tag der Ministrantenwallfahrt an. Ich werde die Gruppe aus Dülmen um Pfarrer Ferdinand Hempelmann begleiten. Sie waren nicht nur auf Ministrantenwallfahrt, sondern vorher schon wandern in den Alpen. Am Wochenende zieht es sie wieder in die Berge. Eine „Sport- und Kulturfreizeit“, wie sie es nennen. Mal schauen, wie sie den Tag morgen verbringen.

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