Themenwoche Profanierte Kirchen (6)

Profanierte Kirche St. Bernardus in Oberhausen: Taufen und Tafeln

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In die katholischen St.-Bernardus-Kirche in Oberhausen ist vor einigen Jahren ein Gastronomie- und Cateringbetrieb eingezogen. Eine Kapelle blieb. Wie die Nachnutzung gelungen ist, zeigt eine Ausstellung über die Nutzung profanierter Kirchen im Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen in Essen.

Als das Bistum Essen die St.-Bernardus-Kirche in Oberhausen 2006 zu den sogenannten „weiteren Kirchen“ erklärte, bedeutete dies zwangsläufig die Suche nach einer Umnutzung für das 1927 geweihte Gotteshaus. Damals stellte das Bistum die Zuweisungen für den Unterhalt des Gebäudes ein.

Die Kirchenvorstände der Ursprungsgemeinden St. Bernardus und St. Clemens beschlossen, die Kirche zu erhalten, und entwickelten mit einem Gastronomen ein Konzept für eine Nutzungserweiterung unter Erhalt ihrer sakralen Nutzung als Kapelle in einem Teil des Gebäudes.

Langfristige sakrale Nutzung

Themenwoche Profanierte Kirchen
Nahezu jede zweite Kirche in Deutschland wird nach Experten-Einschätzung in den nächsten Jahrzehnten geschlossen. Was also tun mit leeren Kirchengebäuden? Eine Ausstellung gibt Anregungen, wir stellen Beispiele vor.

Die eine Hälfte des Kirchenraums wird weiterhin für liturgische Feiern genutzt. Taufen, kirchliche Trauungen, Beerdigungsgottesdienste und Sondergottesdienste haben dort ihren Platz. Die andere Hälfte des Kirchenraums ist ein Veranstaltungsort mit Gastronomie. Der weiterhin sakral genutzte Teil verfügt über 140 Sitzplätze, der gastronomisch nutzbare Teil bietet Raum für bis zu 160 Sitzplätze.

Der Gemeinde-Initiative gelang es, ein überzähliges Kirchengebäude denkmalgerecht umzunutzen und mit der Nutzungserweiterung auch langfristig für eine sakrale Nutzung zu sichern. Die Kirchengemeinde blieb Eigentümerin des Gebäudes und kann weiterhin über Verpachtungen oder Vermietungen des Kirchengebäudes entscheiden.

Die Umnutzung der St.-Bernardus-Kirche erklärt anschaulich die Ausstellung im Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen in Essen „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, die vom 1. September bis 7. Oktober zu sehen ist.

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