Themenwoche „Auszeit vom Alltag“ (2)

Krankenhaus-Chef gesteht: Beim Jogging kommen mir viele neue Ideen

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Manager Hendrik Nordholt (38) von der katholischen KERN-Krankenhausgruppe erzählt, was ihm beim „Runterkommen“ hilft.

Wer Manager einer großen Krankenhaus-Gruppe ist, der kann sich angesichts gewaltiger Umbrüche in dem Metier über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Das gilt gewiss auch für Hendrik Nordholt (38), gemeinsam mit Susanne Minten Geschäftsführer der katholischen KERN-Krankenhausgruppe mit Häusern in den Bistümern Münster und Essen.

Was tut er, um nach der Arbeit „runterzukommen“? „Es ist vielleicht nicht gerade originell, aber bei mir ist es tatsächlich das Joggen“, sagt er. Der Manager wohnt in Essen-Rüttenscheid und hat dort seine acht bis zehn Kilometer lange Stammstrecke entlang einer alten Bahntrasse. Dass es kein Rundkurs ist und er denselben Weg zurückläuft, stört ihn übrigens nicht.

Krankenhausplanung beim Jogging

Themenwoche „Auszeit vom Alltag“
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Wobei das mit dem „Runterkommen“ beim Jogging so bei ihm eine Sache ist. „Ein Großteil der Krankenhausplanung ist dabei entstanden“, sagt er. „Wenn meine Kollegin abends um 22 Uhr noch eine SMS-Nachricht von mir mit einer Idee bekommt, dann weiß sie meist schon: Ach, er war vorher mal wieder joggen“, erzählt Nordholt mit einem Augenzwinkern.

Freilich bleibt bei der sportlichen Betätigung schon auch Raum für nicht-dienstliche Gedanken: Zum Beispiel darüber, wohin der nächste Familienurlaub gehen könnte.

Familie als wichtige Stütze

Apropos Familie: Dass sie eine wichtige Stütze sei, das hört man von Führungskräften immer wieder. Nordholt bekennt freimütig, warum – unter anderem – das konkret auch für ihn gilt: „Dort darf ich auch mal jammern.“ Denn im Büro, da gehört zu seiner Führungsposition eben: Stärke zeigen und sich für die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter ansprechbar sein. Und seine eigenen zurückstellen.

Und dann ist Nordholt, auch das bekennt er freimütig, ein eifriger Nutzer der Gastro-Szene in dem über die Stadtgrenzen bekannten Essener Ausgeh-Stadtviertel. Er esse leidenschaftlich gerne, könne aber nicht besonders gut kochen. Also gehe er eben mit den Menschen aus, die ihm wichtig sind. „Ich halte da so manchen Laden am Laufen“, sagt der Krankenhaus-Manager, wiederum ein kleines bisschen zugespitzt. Aber grundsätzlich stimme es schon: Erst eine Runde laufen und dann mit lieben Menschen zum Essen oder auf ein Getränk ausgehen – das sei für ihn nah am perfekten Feierabend.

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